Erst ITM Power, jetzt Ceres Power: Auch die bekanntesten britischen Wasserstoff- respektive Brennstoffzellen-Player stehen derzeit hoch im Anlegerkurs. In der zurückliegenden Handelswoche sorgte Bosch mit dem Ausbau der Beteiligung an Ceres Power für Schlagzeilen. Die beiden Unternehmen haben Großes vor.
Bosch erhöht die Beteiligung an Ceres Power von 3,9 auf rund 18 Prozent. Kostenpunkt: 90 Millionen Euro. Den Einfluss vergrößert die Gesellschaft durch die Zeichnung neuer Aktien zu einem Preis von je 320 Britische Pence und dem Zukauf bestehender Anteile. Bisher hielt die chinesische Weichai Power 20 Prozent an Ceres Power. Die Gesellschaft hat die Möglichkeit durch ein Investment, die Verwässerung auszugleichen.
Ceres Power hat sich auf die Entwicklung von Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) spezialisiert. „Ceres Power hat eine führende Zellentechnologie zu bieten. In Kombination mit dem Know-how von Bosch kann die Technologie weiterentwickelt, konkurrenzfähiger gemacht und für den breitgefächerten Einsatz in Kraftwerken vorbereitet werden", erklärte Jürgen Gerhardt, Leiter des Produktbereichs für mobile Brennstoffzellen bei der Robert Bosch GmbH, gegenüber dem AKTIONÄR im letzten Jahr. Bosch scheint an der Ceres-Technologie Gefallen gefunden zu haben.
Breites Anwendungsspektrum
Die Ceres-Produkte sind universell einsatzbar. Das Ziel der Technologie ist klar: Emissionen sollen reduziert werden. Gleichzeitig besticht die Technologie durch eine hohe elektrische Effizienz und Skalierbarkeit.
Frisches Kapital
Mit dem Bruttoerlös von rund 38 Millionen Britische Pfund will Ceres Power die Produktionskapazitäten erweitern und Systeme mit höheren Leistungen entwickeln. Gleichzeitig fasst das Unternehmen auch "taktische" Zukäufe ins Auge.
Bosch rüstet sich mit dem Ausbau des Engagements bei Ceres Power für eine Zukunft mit Brennstoffzellen. Dass sich das Unternehmen inzwischen auch an der schwedischen PowerCell und dem US-Start-up Nikola Motor beteiligt hat, unterstreicht diese Strategie Bosch. Ceres Power hat nun mit Weichai Power und Bosch zwei namhafte Großaktionäre und Partner für eine wachstumsstarke Zukunft an der Seite. AKTIONÄR-Leser liegen inzwischen rund 125 Prozent im Plus (Empfehlung in Ausgabe 20/2019) und sollten nun über erste Gewinnmitnahmen nachdenken.