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10.06.2024 Thorsten Küfner

BP: Kritik vom Ex-Chef

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Lord John Browne, der den britischen Energieriesen BP von 1995 bis 2007 führte, hat gefordert, dass es keine neuen Bohrlizenzen in der Nordsee geben sollte. BP, Shell und zahlreiche andere Firmen würden die Förderung im Norden Europas gerne ausweiten. Die Labour-Partei, die aktuell in den Umfragen führt, plant hingegen einen Stopp neuer Öl-Projekte.  

Browne, der mitunter als " Sonnenkönig" bezeichnet wurde, weil er bei BP bereits sehr früh dafür sorgte, dass man intensiv in Solarprojekte investierte, forderte die nächste britische Regierung dazu auf, die Ausbeutung neuer Öl- und Gasprojekte in der Nordsee "zu stoppen". Dadurch sollte Großbritanniens "Absicht bekräftigen werden, Netto-Null zu erreichen und rechtzeitig Führung zu zeigen". Lord Browne räumte zwar ein, dass das Vereinigte Königreich vermutlich noch "viele Jahre" lang Öl und Gas benötigen werde, "aber darüber hinaus sollten wir aufhören, es zu fördern".

Neben ökologischen Argumenten sieht er auch ökonomische Gründe für ein Ende der Ölförderung in der Nordsee: "Es ist auch schwer zu glauben, dass das Auffinden und Erschließen der sehr begrenzten verbleibenden Öl- und Gasressourcen wirtschaftlich sein wird – oder weniger kostet – als der Kauf von Vorräten auf dem Weltmarkt, falls erforderlich." Zudem kommt, dass eine Regierung der Labour-Partei, die in den Umfragen aktuell führt, die Sodernsteuer für Öl- und Gaserträge verschärfen möchte. Am 4. Juli wird im Vereinigten Königreich neu gewählt. Womöglich herrscht danach mehr Klarheit über die Zukunft der Ölförderung in der Nordsee. 

BP (WKN: 850517)

DER AKTIONÄR hält indes an seiner positiven Einschätzung für die BP-Aktie nach wie vor fest. Schließlich sind die Perspektiven für den breit aufgestellten Energieriesen mit solider Bilanz grundsätzlich weiterhin gut. Zudem ist die Bewertung günstig. Darüber hinaus lockt eine stattliche Dividendenrendite von knapp fünf Prozent. Die Aktie bleibt daher ein Kauf (Stoppkurs: 4,60 Euro). 

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