Das Marktumfeld für Energieriesen wie Eni und BP bleibt rau. Denn die Ölpreise schwächeln weiter. So haben Brent und WTI am Mittwoch zeitweise Gewinne teilweise wieder abgegeben. Am Nachmittag kostete ein Barrel 69,49 Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate stieg um 42 Cent auf 66,15 Dollar.
Nach den deutlichen Preisabschlägen am Dienstag hatten sich die Ölpreise am Mittwochvormittag zunächst merklich erholt. Am Nachmittag gaben sie ihre Gewinne jedoch teilweise wieder ab. So war der WTI-Preis am Mittag noch bis auf 67,58 Dollar gestiegen. In den USA haben die Ölreserven in der vergangenen Woche etwas zugelegt. Zudem stiegen auch die Benzin- und Destillatebestände (Heizöl und Diesel).
Seit Beginn des Monats stehen die Ölpreise unter Druck. Im Zuge dessen ging es auch mit den Aktienkursen des britischen Ölriesen BP und des italienischen Wettbewerbers deutlich nach unten.
Am Dienstag war der Preis für Brent-Öl erstmals seit Ende 2021 unter die Marke von 70 Dollar je Barrel gefallen. Nach wie vor belastet die Befürchtung, dass eine schwache konjunkturelle Entwicklung in den USA und China die Nachfrage bremst. Zuletzt hatten eine Reihe von Konjunkturdaten enttäuscht. Allerdings hat die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage kaum verändert. In diesem Jahr dürfte der globale Verbrauch an Rohöl um zwei Millionen Barrel pro Tag steigen, wie aus dem Monatsbericht des Ölkartells vom Dienstag hervorgeht.
Konkret rechnet die Opec in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Nachfrage von 104,2 Millionen Barrel pro Tag. Zuvor lag die Prognose bei täglich 104,3 Millionen Barrel. Für 2025 hält die Opec die Prognose ebenfalls kaum verändert und rechnet mit einer Nachfrage von rund 106 Millionen Barrel pro Tag.
Die anhaltende Ölpreisschwäche belastet die Aktienkurse der beiden Energieriesen deutlich. Trotz der Tatsache, dass beide Firmen dank ihrer starken Kostenstrukturen und der breiten Aufstellung weiterhin sehr profitabel arbeiten und über gute Perspektiven, solide Bilanzen sowie günstige Bewertungen verfügen, drängt sich wegen der schwachen Charts und des schwierigen Marktumfelds kein Kauf auf. Wer bereits investiert ist, beachtet die Stoppkurse bei 11,90 Euro (Eni) beziehungsweise 4,60 Euro (BP).
Mit Material von dpa-AFX