Der Autobauer BMW setzt sich mit Blick auf die Profitabilität seiner Elektroautos ambitionierte Ziele. Bis zum Jahr 2025 will der Konzern die Marge seiner Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren erreicht oder sogar übertroffen haben. An der Börse kommt dieser Plan gut an, am Donnerstag kann die Aktie mehr als ein Prozent zulegen.
Der Plan solle bis 2025 "oder hoffentlich früher" umgesetzt worden sein, sagte Finanzvorstand Nicolas Peter der Financial Times. Er sagte allerdings auch, dass es sehr schwierig sei, ein exaktes Datum festzulegen. Peter verwies dabei auf Unsicherheiten, inwiefern die neuen Fahrzeuge am Markt angenommen würden.
Kartellstrafen belasten Kerngeschäft
Für das laufende Geschäftsjahr strebt der Konzern eine Ebit-Marge im Autogeschäft von 4,5 bis 6,5 Prozent an. 2018 hatte sie hier noch 7,2 Prozent betragen - der eigentliche Anspruch der Münchener sind jedoch acht bis zehn Prozent. Im ersten Quartal 2019 verzeichnete BMW eine Ebit-Marge im Autobau von minus 1,6 Prozent. Milliardenrückstellungen für eine drohende EU-Kartellstrafe rissen BMW in seinem Kerngeschäft in die roten Zahlen.
Modelloffensive gestartet
Vor kurzem hat BMW eine Produktoffensive gestartet, um den Wettbewerb um Elektroautos mit Rivalen wie Volkswagen anzutreiben. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, 25 neue Elektro- oder Hybridfahrzeugmodelle zwischen den Jahren 2023 bis 2025 auf den Markt zu bringen, von denen laut BMW mehr als die Hälfte batteriebetrieben sein sollen.
Hohe Entwicklungskosten
Die Münchener gehen davon aus, bis 2025 den Absatz von Elektrofahrzeugen um 30 Prozent jährlich zu steigern. Bedenken von Kunden hinsichtlich der Nutzung von Elektroautos sollen durch mehr Ladestationen und längere Fahrdistanzen ausgeräumt werden. Die Autoindustrie steht vor einem harten Wettbewerb um die Profitabilität von Elektroautos, deren Entwicklung und Bau teurer ist als bei Autos mit klassischen Verbrennungsmotoren.
Starke Nachfrage erwartet
Elektroautos machen immer noch weniger als ein Prozent des europäischen Autoabsatzes aus. Allerdings wird davon ausgegangen, dass ihr Absatz innerhalb des kommenden Jahrzehnts deutlich steigt.
Abwarten
Die fundamental schlechte Verfassung des Konzerns und der andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China belasten die Aktie weiterhin. Erst wenn den Papieren ein nachhaltiger Sprung über die Marke von 68,05 Euro gelingt, kann Entwarnung gegeben werden. Anleger sollten daher mit einem Einstieg abwarten.
Mit Material von dpa-AFX.