Am Montag hat Audi mitgeteilt, dass der Autobauer ein Sparprogramm samt Stellenabbau auflegen wird. Am Dienstag hat die wichtige Volkswagen-Tochter die Zahlen für 2024 präsentiert. Aus diesen geht klar hervor, warum das Sparprogramm so dringend nötig ist: Gewinn und Marge sind deutlich eingebrochen.
Konkret sank der Umsatz um 7,6 Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis halbierte sich nahezu von 6,3 auf 3,9 Milliarden Euro. Die operative Marge lag bei sechs Prozent, drei Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Auch der Netto-Cashflow fiel von 4,7 auf 3,1 Milliarden Euro. CFO Jürgen Rittersberger betonte aber, dass Audi trotz der Herausforderungen „auf Kurs“ sei, die Transformation aber weiter konsequent vorangetrieben werden müsse.

Immerhin: Im vierten Quartal war bereits eine Besserung zu den ersten neun Monaten zu erkennen. Ausgleichen konnte es den Rückgang aber nicht. Während das Minus mit dem schwächeren Absatz zu erklären ist – 2024 lieferte Audi mit knapp 1,7 Millionen Fahrzeugen rund zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum aus –, belasteten beim Ergebnis unter anderem Restrukturierungsaufwendungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Werksschließung in Brüssel, zusätzlich. Die Arbeitnehmerbeteiligung sank entsprechend: Statt 8.840 Euro im Vorjahr erhielten Audi-Beschäftigte 2024 nur noch 5.310 Euro.
Hoffnung auf Modelloffensive
Trotz der schwachen Zahlen sieht sich Audi strategisch gut aufgestellt. CEO Gernot Döllner verwies auf eine umfassende Modelloffensive. Bis Ende 2025 sollen mehr als 20 neue Modelle kommen, darunter zehn vollelektrische Fahrzeuge. Besonders die Neuauflagen von A6 und Q3 sollen wieder mehr Kunden anziehen. Auch in den USA will Audi mit zehn neuen Modellen punkten.
Finanziell erwartet das Unternehmen für 2025 einen Umsatz zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro und eine operative Marge zwischen sieben und neun Prozent. Der Netto-Cashflow soll auf bis zu vier Milliarden Euro steigen.
Das Umfeld für Autobauer ist und bleibt herausfordernd, was sich auch beim Ausblick zeigt. Daher ist das jüngst aufgelegte Sparprogramm sinnvoll. Für Volkswagen ist es wichtig, dass Audi wieder auf die Beine kommt. Die Premiummarke liefert im Normalfall deutlich höhere Margen als die Kernmarke VW, setzt aber auch deutlich mehr Fahrzeuge als der Premium-Sportwagenbauer Porsche ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..