Auch die Aktie der Google-Mutter Alphabet musste zuletzt deutlich Federn lassen. Ein US-Analystenhaus sieht jedoch deutliches Aufholpotenzial für den Tech-Riesen. DER AKTIONÄR zeigt, wie Anleger jetzt mit den Papieren verfahren sollten.
Jefferies sagt Kaufen
Dass selbst Google nicht vor den Folgen der Corona-Pandemie verschont bleiben wird, zeigt die aktuelle Einschätzung des US-Analystenhauses Jefferies.
In seiner aktuellen Studie geht der Jefferies-Analyst Brent Thill davon aus, dass sich die Werbeeinnahmen der US-Internetkonzerne in der gegenwärtigen Corona-Krise schlechter entwickeln könnten, als zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009. Folglich reduzierte der Experte seine 2020er Umsatzprognosen für die betreffenden Unternehmen um 3 bis 16 Prozent.
Für den Google-Konzern senkte Brent Thill das Kursziel der Alphabet-A-Aktie zwar von 1500 Dollar auf 1450 Dollar, beließ die Einstufung jedoch weiterhin auf "Kaufen".
Krisenprofiteur
Aufgrund des Shutdowns in zahlreichen Ländern ist der Internetkonsum der privaten Haushalte in den vergangenen Wochen rapide angestiegen. Laut dem Nachrichtenportal t3n ist der Datenverkehr an Deutschlands größtem Internetknoten, dem DE-CIX in Frankfurt, bereits im März erstmals über die Marke von neun Terabit gestiegen.
Aufgrund seiner Marktmacht dürfte Google dabei von den stark steigenden Suchanfragen profitieren, da das Unternehmen innerhalb der Suchergebnisse auch Werbeanzeigen schaltet. Einer Erhebung von NETMARKETSHARE zufolge belief sich der Marktanteil von Google im Mobile-Segment im März auf 93,9 Prozent. Im Desktop-Segment ist der Suchmaschinen-Gigant mit einem Marktanteil von 68,8 Prozent ebenfalls stark aufgestellt (siehe Grafik unten).
Da die Google-Werbeeinnahmen den Löwenanteil (rund 60 Prozent) zum Umsatzergebnis von Alphabet beisteuern, dürfte die Aktie von der aktuellen Entwicklung deutlich profitieren.Charttechnisch stark
Nachdem die Aktie im Zuge des Börsencrashs zwischenzeitlich unter die psychologisch wichtige Marke von 1.100 Dollar viel, konnte sie diese inzwischen wieder zurückerobern. Nach dem Übewinden des horizontalen Widerstands bei 1.162 Dollar wurde ein neues Kaufsignal ausgelöst. Folglich können die Papiere nun die 200-Tage-Linie bei 1.267,51 Dollar ins Visier nehmen.
Alphabet zählt zu den Profiteuren der aktuellen Krisensituation. DER AKTIONÄR ist weiterhin bullish für Alphabet. Seit der Empfehlung in Ausgabe 12/2020 konnte die Aktie inzwischen über zehn Prozent zulegen. Dennoch ist es aktuell noch nicht zu spät für den Einstieg, das Kursziel lautet 1.200 Euro. Zur Absicherung der Position sollte ein Stopp bei 770 Euro platziert werden.