In der Spitze hat sich die Aktie des Windkraft-Projektierers PNE im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht. Zuletzt schnauft der Nebenwert zwar im Bereich der 20-Euro-Marke etwas durch. Doch bald könnte bei der AKTIONÄR-Altempfehlung wieder Schwung reinkommen. Das Bieterrennen geht offenbar in die heiße Phase.
So steht das von der US-Investmentbank Morgan Stanley gehaltene Aktienpaket an PNE vor dem Verkauf. In der letzten Runde verhandle der Großaktionär nur noch mit Infrastrukturfonds, berichtete die Wirtschaftswoche am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise. Dabei konkurriere der australische Infrastrukturspezialist Macquarie mit einem Vehikel des weltgrößten US-Fondsverwalters Blackrock. Beide Offerten bewerten PNE demnach insgesamt mit einem Wert, der über dem aktuellen Börsenwert von 1,5 Milliarden Euro liegt.
Morgan Stanley hatte die Anteile 2019 für 4 Euro das Stück erworben und will einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg von Ende 2022 zufolge beim Verkauf mehr als 25 Euro je Anteil erlösen, hieß es weiter. Die Gesamtbewertung würde damit bei mehr als 1,9 Milliarden Euro liegen. Die Offerten von Macquarie und Blackrock bewerten PNE laut dem Wiwo-Bericht von Freitag zumindest mal mit mehr als dem aktuellen Marktwert.
Zeitnahe Entscheidung
PNE hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass die von Morgan Stanley kontrollierte Photon Management GmbH ergebnisoffene Gespräche mit möglichen Interessenten über einen vollständigen Erwerb ihrer Anteile führen will. Ende November hatte PNE-Chef Markus Lesser bei einer Kapitalmarktkonferenz in Frankfurt gesagt, dass zahlreiche Anfragen eingegangen sind. Eine Entscheidung soll seinen Worten nach bis Februar oder März fallen.
Sollte das Photon Management die gesamte Beteiligung an einen Erwerber veräußern, müsste dieser ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot oder ein Pflichtangebot zum Erwerb aller übrigen PNE-Anteile abgeben.
Die latenten Übernahmegerüchte hatten PNE bereits in den vergangenen Monaten angetrieben – und die Spekulation dürfte aufgehen. Seit der Empfehlung im AKTIONÄR im Dezember 2021 hat die Aktie 160 Prozent zugelegt. Angesichts der hohen Bewertung ist die starke operative Entwicklung alleine kein Kaufgrund mehr. Doch das Rückschlagrisiko ist wegen der wahrscheinlichen Übernahme begrenzt. Entsprechend können Anleger bei PNE weiter auf höhere Kurse setzen.
Mit Material von dpa-AFX