Der italienische Starkstromkabel-Hersteller Prysmian kann einen weiteren umfangreichen Rahmenvertrag verbuchen. Das Unternehmen, welches in diesem Jahr mit der milliardenschweren Übernahme von Encore Wire für Furore sorgte, konnte in Frankreich den Zuschlag für die Lieferung von Offshore-Kabeln erhalten.
Auftraggeber für die Unterseekabel ist der französische Übertragungsnetzbetreiber Réseau de Transport d'Électricité (RTE). Die Verbindungen werden zwei Offshore-Windparks mit dem französischen Übertragungsnetz verbinden. Der finale Abruf der Order könnte 2026 respektive 2027 erfolgen, die Lieferung und Inbetriebnahme dann erst 2031 oder 2032. Prysmian schätzt den potenziellen Gegenwert auf rund 700 Millionen Euro.
Auch wenn die Aufträge noch nicht gänzlich in trockenen Tüchern sind und die Realisierung der Projekte in der kommenden Dekade geplant ist, zeigt die Rahmenvereinbarung mit RTE, wie wichtig die langfristige Sicherung von Offshore-Starkstromkabeln ist. Nur wenige Player sind weltweit in der Lage, die technologisch anspruchsvollen Hochspannungskabel im großen Stil zu fertigen. Prysmian gehört hier zweifelsohne zu den Top-Adressen.
Und Prysmian dürfte wohl auch im Jahr 2025 wieder mit einer Vielzahl an Großaufträgen glänzen. Nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien spielt Prysmian in die Karten. Auch die Modernisierung bestehender Netze wird in den kommenden Jahren an Dynamik gewinnen. Laut einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) vom Oktober 2023 muss die Welt bis 2040 satte 80 Millionen Kilometer (!) an Netzen hinzufügen oder ersetzen (was der Gesamtheit der heutigen Netze entspricht), um eine nachhaltige Energiesicherheit zu gewährleisten.
Prysmian ist und bleibt ein klarer Infrastrukturgewinner, denn das Unternehmen profitiert von der sektorübergreifenden Elektrifizierung. Megatrends wie Künstliche Intelligenz, aber auch der Ausbau grüner Energien befeuern das Business. Kapitalmarktseitig könnte im kommenden Jahr zudem ein potenzielles US-Listing für positive Impulse sorgen. Interessierte Anleger warten den Sprung über den GD50 (siehe Chart) vor einem Einstieg ab. Gelingt das Kaufsignal, dürfte der Wert zügig wieder gen Rekordhoch streben.