Nach drei schwachen Börsentagen haben Airbus-Aktien am Montag die Verlustserie fortgesetzt. Sie verlieren um die Mittagszeit 0,6 Prozent auf 129,20 Euro. Im Tagesverlauf waren sie bereits auf 127,14 Euro gesunken – dem niedrigsten Stand seit Mitte Dezember. Unter anderem ein zurückhaltender Ausblick auf das laufende Jahr hatte den Aktienkurs in der vergangenen Woche erheblich belastet.
Zudem kündigten die USA zuletzt an, ihren Strafzoll auf Flugzeuge aus Europa von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen. Die EU reagierte auf die Ankündigung mit dem Wunsch nach einer Verhandlungslösung. Das Bundeswirtschaftsministerium zeigte sich gelassen. Schärfere Kritik kam aus dem Europaparlament. Hintergrund der US-Strafzölle sind rechtswidrige EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus.
Die Anhebung des Strafzolls auf Flugzeugimporte trete am 18. März in Kraft, hatte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Freitagabend mitteilen lassen. Die Welthandelsorganisation WTO hatte Washington Ende 2019 das Recht erteilt, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben. Hinter dieser Möglichkeit bleibt die auf Flugzeuge beschränkte Anhebung auf 15 Prozent deutlich zurück.
Die drohenden höheren Strafzölle der USA auf aus der EU importierte Flugzeuge wertete Analyst David Perry von JPMorgan aber als beherrschbar. Airbus dürfte im laufenden Jahr rund 110 Maschinen in die USA liefern, überwiegend Mittelstrecken-Jets. Diese würden in einer Fertigungsstätte in Alabama endmontiert – und fielen mithin nicht unter die Strafzölle. Airbus selber habe gesagt, dass der Strafzoll von 10 Prozent dem Unternehmen 2020 nur einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag koste. Perry hat die die Einstufung für Airbus auf "Overweight" mit einem Kursziel von 156 Euro belassen.
Im Zuge der jüngsten Korrektur ist die Aktie von Airbus bis in den Bereich der wichtigen Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie zurückgefallen. Diese gilt es nun zu verteidigen. Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 111 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)