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2.000 Millionen von Bill Gates: So will der Milliardär die Welt retten

2.000 Millionen von Bill Gates: So will der Milliardär die Welt retten
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Martin Mrowka 15.02.2021 Martin Mrowka

Wenn Bill Gates in den Twitter-Trends ganz oben mitspielt, dann hat er etwas gesagt. Tatsächlich hat er mehreren Medien ein Interview gegeben. Anlass ist sein neues Buch "Wie wir die Klimakatastrophe verhindern". Darin fordert er das Absinken der CO2-Emissionen bis 2050 auf null, um riesige Umwelt- und Wirtschaftsschäden zu vermeiden. QuantumScape spielt eine Rolle. Auch zur deutschen Auto-Zukunft hat sich Gates geäußert.

"Wir müssen die physikalische Wirtschaft in einem Tempo verändern, wie noch nie in der Geschichte zuvor", fordert der Microsoft-Gründer gemeinsam mit seiner Frau Melinda Gates. Für die Klimalösungen haben die beiden verschiedene Wirtschaftssektoren ins Auge gefasst - beginnend mit dem Elektrizitätssektor, der am meisten dazu beiträgt.

Dabei seien etwa CO2-Steuern, Zertifikate-Handel sowie alternative Energien wie Solar und Wind unverzichtbar. Doch aufgrund der Unzuverlässigkeit letzterer bei der Stromerzeugung meint Gates: Kernkraft sei unerlässlich. Er setzte auch Hoffnungen in die Technik, CO2 aus der Atmosphäre abzuscheiden.

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In den kommenden fünf Jahren will Bill Gates beim Kampf gegen den Klimawandel verstärkt eingreifen und dazu zwei Milliarden Dollar in entsprechende Start-Ups und andere Projekte investieren. Es gelte, mit Innovationen eine Klimakatastrophe zu verhindern, sagte er dem Handelsblatt.

"Es ist nicht unmöglich, aber es ist sehr schwierig", führte der Milliardär aus und forderte zugleich eine Verfünffachung staatlicher Forschungsinvestitionen weltweit in saubere Energien und andere Klimainnovation innerhalb des nächsten Jahrzehnts – nach seiner Schätzung jährlich mindestens 110 Milliarden Dollar.

Investment in 40 Start-ups

Die Hälfte der 2.000 Millionen Dollar will Gates laut der Nachrichtenagentur Bloomberg über seinen Venture-Fonds Breakthrough Energy in mindestens 40 Start-ups investieren.

Er setzt dabei auf einen Hebeleffekt: Die EU und andere Risikokapitalgeber wie Kleiner Perkins and Khosla Ventures geben ebenfalls Geld an den Fonds, "wegen der Tiefe der wissenschaftlichen und ökonomischen Analyse von Breakthrough Energy", so Gates laut Handelsblatt. "Deswegen mussten wir nur ein Fünftel der Gesamtsummen in diese hochriskanten Firmen investieren."

Einer der Schwerpunkte der Investitionen sind neuartige Speichertechnologien für Energie. Die müssen laut Gates aber die Werte von bisherigen Batterien von Elektroautos deutlich übertreffen und die Speicherung 20-mal kostengünstiger gestalten.

Das bekannteste Unternehmen in seinem Portfolio ist QuantumScape, das an Festkörper-Batterien arbeitet und vor Kurzem an die Börse ging. Bereits nach kurzer Zeit hatte QuantumScape eine Marktkapitalisierung von rund 19 Milliarden Dollar erreicht. Im Januar hatte die US-Aktie einen kräftigen Dämpfer erhalten, zuletzt gab es wieder einen Schub. (Hinweis: Zunächst war hier ein inkorrekter Chart abgebildet, nun ausgebessert.)

QuantumScape (ISIN: US74767V1098)

Geheime Technik

Auch das von Gates mitfinanzierte Start-up Forum Energy arbeitet an Langzeitspeicherung, baut in Minnesota einen Speicher-Prototyp, der ein Megawatt Energie 150 Stunden lang aufbewahren kann. Geheim ist, mit welchen Chemikalien oder welcher Technik Forum Energy die Energie speichern will.

Eine weitere Schlüsseltechnologie ist für den Microsoft-Gründer der Wasserstoff. Mit grünem – also mittels erneuerbarer Energietechnologien gewonnenen – Wasserstoff könne man die riesigen CO₂-Emissionen bei der Zement- oder Stahlproduktion vermeiden.

Speziell Richtung Deutschland gerichtet sagte Gates in dem Handelsblatt-Artikel, es wäre eine große Tragödie, wenn sich Deutschland bei elektrischen Autos nicht durchsetzen könnte. Deutschland sei wohl das Land, das mehr als jedes andere für die Autobranche getan habe. Der Wandel sei nun "superstrategisch für das Land", viele Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Als positives Signal sieht Gates, dass die Batterieentwicklung in Deutschland "mit hohem Tempo angegangen wird".

Wirtschaftsschäden wie "alle zehn Jahre eine Pandemie"

Bereits in zehn bis zwanzig Jahren könnten die Wirtschaftsschäden durch den Klimawandel so groß sein, als hätten wir alle zehn Jahre eine Pandemie, meinte Gates, der zuletzt im Rahmen der Coronavirus-Pandemie immer wieder auch Opfer von Verschwörungstheorien wurde. Zum Klimaschutz müsse man stärker auch die Bereiche wie Zement- oder Stahlproduktion in den Fokus nehmen, in denen sich hohe CO2-Einsparungen erzielen ließen.

Gates schreibt in seinem Buch laut Handelsblatt: "Mir ist durchaus bewusst, dass ich kein idealer Botschafter für die Mission gegen Klimawandel bin." Er besitze schließlich große Häuser und einen Privatjet, und sei gar mit "so einem Flugzeug zur Klimakonferenz nach Paris gereist". Er versprach Besserung.

DER AKTIONÄR hat vor einigen Wochen gemeinsam mit Morgan Stanley den E-Mobilität Newcomer Index aufgelegt, in dem auch QuantumScape enthalten ist. Mehr zum künftig noch aussichtsreichen Index lesen Sie unter diesem Link.

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