Der Videokonferenz-Anbieter Zoom wurde von vielen Analysten und Medien zum Corona-Gewinner schlechthin erklärt. In der Tat hat sich die Zoom-Aktie 2020 in der Spitze fast verneunfacht. DER AKTIONÄR hat relativ früh von der ambitionierten Bewertung des Papiers gewarnt. Und es kam wie es kommen musste: Eine Konsolidierung setzte ein. Doch ist die Aktie nach der starken Korrektur wieder ein Kauf?
Mittlerweile haben sich die Anteilscheine von Zoom fast halbiert und notieren unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten. Charttechnisch kann es also noch keine Entwarnung geben. Auch die fundamentale Bewertung lässt zu wünschen übrig. Das Papier kommt immer noch auf ein 2021er-KUV von knapp 40 und 2021-KGV von 168. Das ist sehr ambitioniert.
Operativ weiterhin auf der Höhe
Letzte Woche hat Zoom seine Ergebnisse zum vierten Quartal präsentiert und diese fielen richtig stark aus. Der Umsatz kletterte um 370 Prozent auf 882 Millionen Dollar. Der Gewinn (GAAP) lag bei 260 Millionen Dollar und damit 245 Millionen über dem Wert aus dem Vorjahr.
Der Umsatz für das ganze Geschäftsjahr lag bei 2,6 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 326 Prozent zum Vorjahr entspricht. Für das nächste Geschäftsjahr wird ein Umsatz von rund 3,8 Milliarden Dollar erwartet.
Gut möglich, dass Zoom eines Tages in seine luftige Bewertung hineinwächst. Denn der Homeoffice-Trend ist da, um zu bleiben. Deswegen ist davon auszugehen, dass Zoom auf operativer Ebene weiterhin gute Ergebnisse liefert. Aktuell ist die Aktie jedoch nur etwas für Zocker. Langfristige Anleger sollten dem Papier weiterhin fernbleiben.