Über diese undichte Stelle konnten sich Xiaomi-Anleger freuen: Nach der ungewollten Veröffentlichung eines frühen Elektroauto-Entwurfs war der Kurs der Xiaomi-Aktie Ende Januar merklich angesprungen. Ein Guerilla-Marketing-Gag seitens Xiaomi war die Aktion anscheinend nicht. Der chinesische Elektronik-Konzern fordert jetzt jedenfalls Geld.
Eine Entschädigung in Höhe von einer Million Yuan (etwa 150.000 US-Dollar) verlangt Xiaomi von dem Zulieferer, berichtet das chinesische Portal Yicai Global. Konkret geht es demnach um Beijing Beiqi Mould and Plastic Technology, einen Hersteller von Stoßstangen und Formen, der zur BAIC Group gehört.
Das Unternehmen soll aufgrund von Versäumnissen im Bereich Datensicherheit zugelassen haben, dass die vertraulichen Entwürfe über einen nachgelagerten Zulieferer an die Öffentlichkeit gelangt sind. Konkret geht es um Skizzen von Stoßstangen und Deko-Elementen für ein Xiaomi-Auto, das ab 2024 erhältlich sein soll. Xiaomi hatte allerdings bereits kurz nach dem Leak klargestellt, dass es sich um veraltete Skizzen handelte.
Zum Bereich Forschung Entwicklung bei Xiaomis Autoprojekt gehören rund 1.500 Menschen. Xiaomi hat das Ziel der Massenproduktion vor Augen – und kommt dabei laut Management reibungslos voran. So soll beispielsweise das Thema Chipknappheit keine hinderliche Rolle spielen.
Bis Juni will Xiaomi eine Autofabrik in Peking hochgezogen haben. Aus der sollen dann zunächst jährlich 150.000 Wagen rollen. Bis März 2025 soll diese Kapazität verdoppelt werden.
Finanziell spielt die angedachte Entschädigung für Xiaomi keine Rolle. Ohnehin dürfte sich der Schaden durch den Leak in Grenzen halten: Revolutionär wirkten die frühen Entwürfe nicht. Letztendlich hatte das Leak sogar – wie berichtet (siehe weiterführende Beiträge) – für einen Schub bei der Xiaomi-Aktie gesorgt. Die Xiaomi-Aktie bleibt eine AKTIONÄR-Empfehlung für risikobewusste Anleger.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.