Während der Gesamtmarkt wackelt, bleibt auch der Kurs der Xiaomi-Aktie unter Druck. Immerhin konnten jedoch neue Korrekturtiefs in den vergangenen Handelstagen vermieden werden. Unterdessen hat sich ein Xiaomi-Verantwortlicher zu den Preisen für die Smartphones des chinesischen Technik-Herstellers geäußert.
Kunden werden vorerst mit Preiserhöhungen leben müssen, sagte Xiaomis Chief Operating Officer in Indien, Muralikrishnan B, laut Webseite der indischen Wirtschaftszeitung The Financial Express.
Grund sei die angespannte Lieferketten-Situation seit rund anderthalb Jahren. Neben Chip-Mangel gebe es auch andere Komponenten, die knapp seien. Zudem seien die Frachtpreise gestiegen. Ursächlich sind dafür wiederum Lieferverzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie, Sanktionen gegen chinesische Technik-Unternehmen und Nachholbedarf bei Konsumenten.
Xiaomi ist in Indien der führende Smartphone-Hersteller. Die Preise für Smartphones sind in dem Land prozentual zweistellig gestiegen. Das wird sich dem Xiaomi-Manager zufolge fortsetzen, solange sich die Situation nicht stabilisiert. Xiaomi glaube zwar an faire Preise, müsse aber die gestiegenen Kosten an Kunden weiterreichen, um seine Netto-Marge im Hardware-Bereich bei 5 Prozent zu behaupten.
Die Entwicklung in Indien dürfte der in anderen Ländern ähneln. Xiaomi gilt als Hersteller mit besonders gutem Preis-Leistungsverhältnis. Dementsprechend besteht einerseits nicht viel Spielraum, um steigende Kosten nicht an Kunden weiterzugeben. Andererseits müssen auch Hersteller wie Apple im Zweifel ihre Preise anpassen, wenn sie Investoren nicht durch sinkende Gewinne verschrecken wollen. Die Folge dürfte eine allgemeine Inflation bei Smartphone-Preisen sein. Langfristig bleibt Xiaomi spannend, die Aktie ist angesichts des angeschlagenen Charts derzeit jedoch kein Kauf.