Kurz vor US-Börsenstart sorgte eine Meldung des Nachrichtendienstes Reuters für einen massiven Kurssprung bei der Weibo-Aktie. Insidern zufolge befindet der Vorstand Charles Chao in Gesprächen, um den Konzern von der Börse zu nehmen. Inzwischen hat sich aber einiges getan. Das sind die Details.
Laut Reuters arbeitet Chao, dessen Holdinggesellschaft New Wave der größte Anteilseigner von Weibo ist, mit einem staatlichen Unternehmen mit Sitz in Shanghai zusammen, um ein Konsortium für den Deal – welcher ein Volumen von rund 20 Milliarden Dollar umfassen würde – zu bilden. Um Weibo zu privatisieren, würde Aktionären 90 bis 100 Dollar pro Aktie geboten werden. Dies entspräche einem Aufschlag von 80 bis 100 Prozent. Vorbörslich machte die Aktie daher einen enormen Kurssprung nach oben. Der Nachrichtendienst stützt sich bei dieser Behauptung auf die Aussagen von drei anonymen Quellen.
Chao meldete sich jedoch bereits zu Wort und dementierte diese Behauptung. Er habe nach eigenen Aussagen mit niemandem über eine Privatisierung von Weibo gesprochen.
Meist kommen solche Aussagen nicht von irgendwo. Dennoch wurde das Vorhaben von offizieller Seite nicht bestätigt. Bleibt es dabei, dann dürfte der vorbörsliche Aufschlag wieder schnell verpuffen. Langfristanleger warten erstmal ab, bis sich die Lage wieder beruhigt hat.