Stay-at-home ist für viele Menschen weiterhin das Motto in der Corona-Pandemie. Das bekommen auch Kinos stark zu spüren. Obwohl längst wieder potenzielle Blockbuster, etwa Disneys The new Mutants, auf den Leinwänden zu sehen sind, bleiben die Filmfans fern. Gerade für die US-Kinobetreiber lohnt sich das Geschäft kaum.
9,8 Millionen Dollar – so viel, oder besser gesagt wenig, haben Filme am Wochenende in den USA eingespielt. Im Vergleich zum vergangenen Wochenende bedeutete dies einen Rückgang um 22 Prozent.
Platz 1 ging an Tenet mit 4,7 Millionen Dollar, gefolgt von The new Mutants mit einem Einspielergebnis von 1,6 Millionen Dollar. Der Disney-Streifen läuft in exakt 2.518 amerikanischen Kinos. Pro Kino bedeutete dies also Einnahmen von kümmerlichen 635 Dollar.
Zwar kompensierten die internationalen Einnahmen die schwache Entwicklung in den USA zu einem guten Teil. Doch in vielen Ländern riecht es wegen der stark steigenden Neuinfektionszahlen nach Lockdown oder zumindest nach starken Einschränkungen. Geschlossene Räume wie Kinos könnten bei Politikern und Gesundheitsexperten ganz oben auf dem Index stehen.
Das würde die Filmbranche noch stärker treffen. Disney und Co dürften sich überlegen, ob es unter den gegebenen Umständen überhaupt sinnvoll ist, Top-Filme ins Kino zu bringen. Ein Ausweg ist Streaming, aber nur bedingt. Wer Mulan sehen will, muss 30 Dollar bei Disney+ bezahlen. Auf Dauer machen die Filmfans Preise wie diese bestimmt nicht mit.
Erst wenn es einen Impfstoff gibt, wird sich die Filmbranche nachhaltig erholen. Bei Disney kann man froh sein, dass man Disney+ hat, auch wenn es als Ersatzfeld für Kinofilme wahrscheinlich nicht taugt. Wenn die Leute allerdings viel Zeit zu Hause verbringen müssen, ist Streaming ein Top-Mittel gegen Langeweile. Die Aktie bleibt ein Kauf für Langfrist-Anleger.