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Der Materialtechnologie- und Recycling-Konzern Umicore befindet sich in einem unruhigen Fahrwasser, in einem Monat hat die Aktie des Unternehmens rund ein Drittel an Wert verloren. Neben dem überraschenden Wechsel an der Spitze der Gesellschaft vor rund einem Monat drückt in dieser Handelswoche vor allem ein gesenkter Ausblick auf das Gemüt der Anleger.
Am Mittwoch reduzierte Umicore die Prognose für das Geschäft mit Batteriematerialien. Die Belgier rechnen im Jahr 2024 nun mit einem ausgeglichenen bereinigten EBITDA in dieser Sparte, inklusive eines Einmaleffekts von etwa 50 Millionen Euro. Ursprüngliche plante das Unternehmen mit einem EBITDA für die Geschäftseinheit in Höhe von 135 Millionen Euro. Im Konzernverbund strebt Umicore für 2024 ein EBITDA zwischen 760 und 800 Millionen Euro an.
Als Grund für die gekappte Guidance nennen die Belgier die Verlangsamung des Wachstums bei Elektrofahrzeugen. Dass die EU bestimmte Elektroautos aus China nun mit Strafzöllen belegt, ist ebenfalls keine positive Nachricht für Umicore.
Vor rund einem Monat, am 15. Mai, gab der Recycling-Spezialist einen Wechsel an der Konzernspitze bekannt. Auf Mathias Miedreich folgte Bart Sap. Miedreich legte "im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat" sein Amt nieder. Unruhe im Vorstand, die Umicore angesichts der schwächelnden E-Auto-Entwicklung und den politischen Spannungen zwischen der EU und China nicht gebrauchen kann.
Seit Mitte Mai kennt die Umicore-Aktie nur den Weg nach unten. Die derzeitigen Marktentwicklungen, vor allem im Hinblick auf die Zollthematik, setzen den Titel nun zusätzlich unter Druck. DER AKTIONÄR findet Umicore grundsätzlich interessant, das Marktumfeld ist allerdings derzeit zu unbeständig. Anleger greifen daher nicht ins fallende Messer, behalten die Aktie aber im Auge.
