Mit einem mächtigen Umsatzsprung von 72 Prozent hat Uber im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Auch in Sachen Profitabilität hat sich der Fahrdienstleister verbessern können. Die Uber-Aktie reagiert kräftig und springt im vorbörslichen US-Handel über elf Prozent nach oben.
Uber steigerte im dritten Quartal seine Umsätze um 72 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar – bereinigt um Währungseffekte wurde sogar ein Anstieg von 82 Prozent erzielt. Damit hat der Fahrdienstleister die Umsatzschätzungen der Analysten von 8,1 Milliarden Dollar klar übertroffen.
Die besser als erwarteten Erlöse ließen sich laut Management auf eine Erholung des Tourismus, weniger Corona-Beschränkungen und eine Veränderungen im Konsumverhalten zurückführen. Trends, die laut Uber-CEO Dara Khosrowshahi anhalten und den Oktober zum Rekordmonat bei den Buchungen im Mobility-Geschäft machten.
Unter dem Strich verzeichnete der Fahrdienstleister aber immer noch einen ordentlichen Nettoverlust von 1,2 Milliarden Dollar beziehungsweise 0,61 Dollar pro Aktie. Trotz der Verbesserung gegenüber den 2,4 Milliarden Dollar aus dem Vorjahresquartal müsse man laut Khosrowshahi daher weiterhin bei den Kosten aufpassen, die Zahl der Angestellten im Auge behalten und einen ausgewogenen Ansatz bei der Kapitalallokation beibehalten. Für die kommenden Quartale sei Uber aufgrund seiner globalen Aufstellung und Technologieführerschaft jedoch gut positioniert, um sich bei der Profitabilität zu verbessern.
Entscheidend für künftiges Wachstum bleibt dabei die Zahl der Fahrer, die im dritten Quartal wieder das Niveau von 2019 erreicht hatte. Eine gute Nachricht, denn nach den harten Lockdowns 2020/21 wurde die Geschäftsentwicklung durch erheblichen Engpässe bei den Fahrern ausgebremst. Damals erhöhten sich nicht nur die Fahrtkosten für die Kunden, sondern der US-Konzern musste auch in teure Promo-Aktionen zur Gewinnung neuer Fahrer investieren.
Die Bookings der Mobility-Sparte stiegen auf 13,7 Milliarden und lagen damit wieder auf gleicher Höhe wie die Bookings der Delivery-Sparte. Der positive Effekt bei den Essensauslieferungen in Corona-Zeiten schwächt sich damit weiter ab, kann aber durch die Fahrdienste aufgefangen werden. Insgesamt kletterten die Bookings über alle Bereiche hinweg um 26 Prozent auf 29,1 Milliarden Dollar.
Die besser als erwarteten Zahlen und die Aussicht auf weitere Fortschritte in Sachen Profitabilität kommen an der Börse gut an. Anleger bleiben bei der Uber-Aktie investiert und setzen auf eine Fortsetzung der Anfang August gestarteten Erholungsbewegung.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Uber.