Uber hat Zahlen zum zweiten Quartal geliefert und die Anleger schockiert: 5,24 Milliarden Nettoverlust in nur drei Monaten. Da wundert es nicht, dass die Aktie nachbörslich erst einmal um zwölf Prozent abrutschte. Für wirkliche Enttäuschung sorgte jedoch eine andere Zahl.
Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat in seinem ersten Quartal an der Börse einen Verlust von 5,24 Milliarden Dollar erlitten. Den Löwenanteil dazu trug die Start-up-Praxis bei, Mitarbeiter mit Aktien zu bezahlen. Allein auf diese mit dem Börsengang verbuchte Aktienvergütung entfielen 3,9 Milliarden Dollar der roten Zahlen.
Analysten hatten jedoch mit einem Verlust in dieser Größenordnung gerechnet. Wirklich enttäuschend war dagegen das Umsatzwachstum von nur zwölf Prozent auf 2,87 Milliarden Dollar. Das langsamste Wachstum der Unternehmensgeschichte und deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 3,05 Milliarden Dollar.
Das Alarmsignal kam aus dem Kerngeschäft: Der Umsatz mit Fahrdiensten wuchs im Jahresvergleich lediglich um zwei Prozent auf rund 2,35 Milliarden Dollar, vor Abzug einiger Zahlungen an Fahrer.
Ein Lichtblick war das Geschäft mit der Essenszustellung. Die Erlöse bei Uber Eats sprangen im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 595 Millionen Dollar hoch.
Die Enttäuschung der Börsianer war umso größer, da am Vortag der kleinere Uber-Konkurrent Lyft mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen überrascht hatte. Im zweiten Quartal steigerte Lyft den Umsatz im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 876 Millionen Dollar.
Hier geht’s zur Quartalsmitteilung von Uber.
Anleger beginnen trotz der positiven Langfrist-Aussichten zu zweifeln, ob das bisher mit hohen Verlusten verbundene Geschäftsmodell der Fahrdienst-Vermittler am Ende aufgehen wird. Die Ankündigung von Uber-Chef Dara Khosrowshahi einen "guten altmodischen Fokus" auf das Ergebnis zu legen, konnte die Zweifel nur bedingt ausräumen. DER AKTIONÄR meint: Abwarten und vorerst dabeibleiben.
Mit Material von dpaAFX.