Nach einem erneuten Tweet von Elon Musk gibt die Twitter-Aktie im vorbörslichen Handel weitere drei Prozent ab. Bereits am Montag hat das Papier des Kurznachrichtendienstes 8,2 Prozent verloren und war damit weiter unter das Niveau gerutscht, das die Twitter-Aktie vor der Bekanntgabe des Musk-Angebots innehatte.
Der Grund für die jüngsten Kursverluste liegt auf der Hand: Elon Musk beißt sich bei seinem angekündigten Twitter-Kauf an dem Vorwurf fest, dass der Online-Dienst zu niedrige Zahlen von Fake-Accounts angebe. Der Deal könne nicht weitergehen, bis Twitter-Chef Parag Agrawal beweise, dass solche Profile tatsächlich weniger als fünf Prozent der Nutzer-Basis ausmachten, schrieb Musk am Dienstag in einem Tweet. Er habe sein rund 44 Milliarden US-Dollar schweres Kaufangebot im Glauben an die Richtigkeit der offiziellen Angaben von Twitter gemacht.
Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla rückt schon seit Freitag die angeblichen falschen Angaben zu Fake- und Spam-Accounts in den Vordergrund. Da erklärte er den Deal deswegen für "vorläufig ausgesetzt" – während rechtlich fraglich ist, ob er die Vereinbarung mit Twitter überhaupt einseitig auf Eis legen kann.
Nach dem anschließenden Kurssturz der Twitter-Aktie brachte er am Montag ein niedrigeres Gebot ins Gespräch. Das Twitter-Management hält hingegen an einem Abschluss zu dem vereinbarten Preis fest. Musk hatte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf eine Übernahme zum Preis von 54,20 Dollar je Aktie geeinigt.
In den vorbörslichen US-Handel am Dienstag startete die Aktie nach Musks fortlaufenden Äußerungen nur noch bei 36,25 Dollar. Unklar ist, ob inkorrekte Angaben zur Zahl der Fake-Accounts wirklich als eine so gravierende Falschinformationen über das Twitter-Geschäft durchgehen, dass Musk die Konditionen des Deals ändern oder die Übernahme abblasen kann.
DER AKTIONÄR rät sich von diesem Börsendrama fernzuhalten und von der Twitter-Aktie Abstand zu nehmen.
Mit Material von dpaAFX.