Der Autopilot war beim IPO von TuSimple nicht eingeschaltet. Nachdem die Aktie am Donnerstag zu Beginn deutlich absackte, beendete sie die Woche am Freitag auf dem Niveau des Ausgabepreises. Vorbörslich steht am Montag ein leichtes Minus. Für die Zukunft hat das Unternehmen ambitionierte Pläne und sich die Unterstützung einer VW-Tochter gesichert.
Der Börsengang spülte TuSimple etwas mehr als eine Milliarde Dollar in die Kasse und bescherte ihm eine Marktkapitalisierung von etwa 7,9 Milliarden. Das ist mehr als das Siebenfache der Bewertung, zu der Volkswagens LKW-Sparte Traton im November 2020 in das Unternehmen aus San Diego investiert hatte.
Die Amerikaner bauen ein Logistik-Netzwerk auf, in dessen Zentrum autonom fahrende Lastwagen stehen. Die Trucks, für die laut Unternehmensangaben bereits über 5.700 Reservierungen eingegangen sind, entwickelt TuSimple in den USA zusammen mit Navistar. Für Europa und Asien kooperiert das Unternehmen mit Traton. 2024 plant das Unternehmen mit der Serienfertigung zu beginnen.
Der weltweite Markt für LKWs wird laut Analysten in den nächsten fünf Jahren ein Volumen von etwa 539 Milliarden Dollar erreichen. Den LKW-Logistik-Markt taxieren die Experten gar auf 4 Billionen Dollar.
Im Vergleich dazu sind die Zahlen von TuSimple winzig. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen rund 1,8 Millionen Dollar Umsatz eingefahren und damit mehr als doppelt so viel wie 2019, als es 710.000 Dollar umsetzte.
Gleichzeitig hat sich der Nettoverlust deutlich erhöht: von knapp 85 Millionen Dollar 2019 auf rund 178 Millionen 2020.
Auch wenn der Börsenstart im Schlinger-Kurs verlief, aufgrund der spannender Story und der Partnerschaft mit einem der Schwergewichte im LKW-Markt setzt DER AKTIONÄR TuSimple auf die Watchlist.