Der Umsatz von TSMC kletterte im August den zweiten Monat in Folge. Diese gute, sequentielle Perfomance ist ein kleiner Lichtblick im schwächelnden Chip-Sektor. Für eine Entwarnung ist es jedoch noch zu früh. Denn der starke August dürfte insbesondere auf die Bestellungen von Nvidia und Apple zurückzuführen sein.
Nach dem Corona-Boom leidet TSMC auch im August noch unter der rückläufigen Nachfrage. Ende vergangener Woche berichtete der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger, dass gegenüber dem Vorjahresmonat die Umsätze um 13,5 Prozent schrumpften.
Immerhin: Gegenüber dem Juli gelang dem taiwanesischen Halbleiterriesen ein Umsatzanstieg von 6,2 Prozent. TSMC liefert damit einen weiteren Hinweis darauf, dass die Prognose für das dritte Quartal wohl erreicht werden dürfte. Denn zählt man die Daten aus dem Juli mit denen aus dem August zusammen, erwirtschaftete TSMC bereits 69 Prozent der Umsatzschätzung und lag damit leicht über dem historischen Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der im Vergleichszeitpunkt nur bei 66 Prozent lag.
Die Stärke des Auftragsfertigers dürfte insbesondere auf Bestellungen von Nvidia und Apple zurückzuführen sein. Denn die Nachfrage nach den A100/H100-KI-Beschleunigern bleibt sehr hoch und das neue iPhone 15 steht in den Startlöchern.
Matt Bryson von Wedbush warnte aber, dass es wenig bedeutsame Veränderungen im breiteren Geschäftsumfeld gegeben habe, die für ein überraschendes Ergebnis im dritten Quartal sorgen dürften.
Das zeigen auch die jüngsten Daten der Semiconductor Industry Association, welche für den Juli zwar ebenfalls ein sequentielles Wachstum bei den weltweiten Halbleiterumsätzen von 2,3 Prozent aber im Vorjahresvergleich einen Einbruch um 11,8 Prozent auswiesen.
Der KI-Hype beim Großkunden Nvidia greift TSMC unter die Arme, kann aber an der breiten Marktlage nichts ändern. Die TSMC-Aktie befindet sich daher nach wie vor in einem mittelfristigen Abwärtstrend. Anleger bleiben hier an der Seitenlinie. Die Aktien von Apple und Nvidia sind dagegen Long-Empfehlungen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Nvidia.