Der Börsengang der vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump mitgegründeten Social Media-Plattform Truth Social wird sich wohl verschieben. Ursprünglich hätten die SPAC-Aktionäre kommende Woche über die Fusion abstimmen sollen. Nun sollen sie einer Fristverlängerung zustimmen. Die Aktie verliert weiter.
Am Montag gingen die Papiere der Mantelgesellschaft Digital World Acquisition (DWA), mit der Truth Social fusionieren soll, mit einem Abschlag von acht Prozent aus dem US-Handel. Der vierte Verlusttag in Folge bedeutet auch, dass die Stabilisierung des Kurses rund um die 30-Dollar-Marke gescheitert ist.
Ausgelöst wurde der Abverkauf am Montag durch die Aufforderung des SPAC-Management an die Aktionäre, einer Fristverlängerung von bis zu zwölf Monaten für die Fusion mit Truth Social zuzustimmen. Die bisherige Deadline für den Deal ist der 8. September, am Dienstag kommender Woche sollte er auf der Hauptversammlung beschlossen werden.
In einem Dokument, das DWA vergangene Woche bei der US-Börsenaufsicht eingereicht hatte, heißt es, ohne die Verlängerung bestehe ein erhebliches Risiko für die Fusion. Würde am bisherigen Zeitplan festgehalten, sähe sich das Management unter Umständen sogar gezwungen, den SPAC zu liquidieren.
Im gleichen Dokument heißt es auch, dass das eine Milliarde Dollar schwere PIPE-Investment im Falle einer Fristverlängerung neu verhandelt werden müsste. Die Investoren haben bislang die Option ihre Zusage zurückzuziehen, wird die Fusion nicht bis zum 20. September abgeschlossen.
Die Zustimmung der Aktionäre für eine Verschiebung der Deadline dürfte relativ sicher sein. Ob die PIPE-Investoren an Bord bleiben, ist dagegen fraglich. Sollte das Investment ins Wanken geraten oder nur zu deutlich angepassten Bedingungen zustande kommen, dürfte das den Kurs der DWA-Aktie weiter belasten. DER AKTIONÄR rät Anlegern, weiter einen Bogen um den SPAC zu machen.