Lam Research hat mit seinen Zahlen heute die Anleger erfreut. Der Konzern gab eine solide Umsatzprognose für das laufende Quartal ab und meldete höhere Gewinne als erwartet. Das macht die Aktie zum Top-Gewinner am heutigen Donnerstag im NASDAQ 100. Der Blick auf die bisherige Jahresperformance macht indes keine Freude. Wie sind die Aussichten?
"Eine solide Ausführung in Kombination mit einer Entspannung der Lieferkette führte zu einer starken Gesamtleistung", sagte CEO Tim Archer in der Quartals-Mitteilung. " „Wir erwarten zwar schwächere Ausgaben für Wafer-Fertigungsanlagen im Jahr 2023, aber unsere Technologieführerschaft und unsere nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Bewältigung von Abschwüngen bieten uns eine starke Grundlage, um die spannenden Chancen zu nutzen, die sich der Halbleiterindustrie bieten.“
Gewinn und Umsatz höher als gadacht
Der Chipausrüster meldete für das September-Quartal einen bereinigten Gewinn von 10,42 Dollar pro Aktie, verglichen mit der Konsensschätzung von 9,57 Dollar der Analysten. Der Umsatz lag bei 5,07 Milliarden Dollar und damit über den Erwartungen von 4,92 Milliarden Dollar.
Auch im laufenden Quartal mehr drin?
Für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Dollar (plus/minus 300 Millionen), während die Analystenschätzung bei 4,81 Milliarden liegt. Der bereinigte Gewinn pro Aktie wird mit 10 Dollar plus oder minus 75 Cents erwartet, gegenüber dem Konsens von 9,09 Dollar für den gleichen Zeitraum.
Anfang dieses Monats kündigte das Handelsministerium neue Kontrollen für den Export von Chips und Halbleiterfertigungsanlagen nach China an, um die nationalen Sicherheitsinteressen der USA zu schützen. Die Regeln kodifizierten frühere Beschränkungen und setzten genauere Grenzen für die fortschrittlichsten Chip-Herstellungstechnologien, die noch exportiert werden dürfen. Einige Analysten haben erklärt, dass sich dies negativ auf Chip-Hersteller wie Lam auswirken könnte.
Auf der Telefonkonferenz sagte das Management des Unternehmens, dass die Auswirkungen der neuen chinesischen Exportbestimmungen in den Prognosen für das Dezemberquartal berücksichtigt wurden. Sie prognostizieren, dass der Markt für Wafer-Fertigungsanlagen im nächsten Jahr aufgrund der schwächeren Nachfrage und der chinesischen Beschränkungen um mehr als 20 Prozent zurückgehen könnte.
Das Umfeld für Chiphersteller wird schwieriger, geopolitische Konflikte und eine Rezession in Europa und den USA könnten die Geschäfte vermiesen. Im laufenden Jahr hat die Aktie bereits fast 42 Prozent verloren. Sie ist keine Empfehlung des AKTIONÄR. Wer nach günstigen Chancen im Chip-Sektor sucht, kann auf die Papiere von Micron setzen.