Die Aufforderung zur vorläufigen Löschung der Didi-App hat auch die Aktie von Tencent unter Druck gebracht, denn der Internet-Gigant ist einer der großen Investoren des Fahrdienstleisters. Doch dies ist bei Weitem nicht das einzige Thema, bei dem chinesische Regulierungsbehörden den Tencent-Aktionären aktuell einen Strich durch die Rechnung machen.
Als am Freitag die Untersuchung der die chinesischen Aufsichtsbehörden gegen den Fahrdienstvermittler Didi eingeleitet wurde, ging es mit der Tencent-Aktie kräftig bergab. Rund fünf Prozent verlor das Papier des Internet-Riesen. Tencent hält rund sieben Prozent an Didi.
Die Tencent-Aktie fällt damit wieder auf die 60-Euro-Marke zurück und notiert auf dem Niveau von Mitte Mai. Charttechnisch können Anleger in diesem Bereich jedoch aufatmen, denn in den vergangenen Monaten hat sich bei 60 Euro eine starke Unterstützungszone ausgebildet.
Doch die schwachen ersten Handelstage von Didi sind nicht das einzige regulatorische Problem, dass Tencent mit einer größeren Beteiligung hat. So kursieren aktuell erneut Berichte, dass die DouYu-Übernahme durch Huya, einem von Tencent mehrheitlich kontrollierten Game-Streaming-Dienst, nicht die nötige Zustimmung der chinesischen Wettbewerbsbehörden bekommen dürfte. Dies wäre ein herber Rückschlag bei der Eroberung des chinesischen Streaming-Marktes.
Regulatorische Probleme rund um den mangelhaften Datenschutz sowie eine Monopolstellung in unterschiedlichen Märkten drücken weiterhin auf die Kursentwicklung von Tencent und haben die Aktie in einen langfristigen Abwärtstrend verfallen lassen. Wie weit die chinesische Regierung gehen will, um die Hoheit über Big-Data für sich zu beanspruchen, kann nicht abgesehen werden. Anleger sollten daher vorerst den Papieren von Tencent den Rücken kehren.