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Der vorsichtige Erholungsversuch der Teladoc-Aktie wird am Donnerstag brutal gestoppt. Nachdem das Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen vorlegt hat, die einen Milliardenverlust ausweisen, brechen die Papiere um mehr als 20 Prozent ein. Neben schwachen Zahlen belasten immense Abschreibungen das Vertrauen der Anleger.
Nachdem der Telemedizin-Anbieter bereits im ersten Quartal einen Verlust von 6,7 Milliarden Dollar eingefahren hatte (DER AKTIONÄR berichtete), belief sich das Minus im zweiten Jahresviertel auf 3,1 Milliarden Dollar. Inklusive einer Wertberichtigung in Höhe von 18,78 Dollar summierte sich der Verlust pro Aktie auf 19,22 Dollar.
Der Umsatz des Unternehmens stieg um 18 Prozent auf 592 Millionen Dollar. Damit übertraf Teladoc Health die Erwartungen der Analysten von 588 Millionen Dollar leicht, blieb jedoch hinter dem Wachstum aus dem Vorquartal von 24 Prozent zurück.
Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb Teladoc mit 47 Millionen Dollar deutlich hinter den 67 Millionen aus dem Vergleichszeitraum 2021 zurück. Die Prognose für das dritte Quartal 2022 geht von einem bereinigten EBITDA zwischen 35 Millionen und 45 Millionen Dollar aus. Die Wall Street hatte hingehen rund 64 Millionen Dollar erwartet.
Die Anleger reagierten am Donnerstag schockiert auf die Quartalszahlen. Die Teladoc-Aktie brach in der ersten Handelsstunde um 24 Prozent ein. Damit ist nicht nur die zaghafte Erholung der letzten Wochen beendet, sondern es rückt auch wieder der im Mai und Juni ausgebildete Boden knapp unterhalb der 29-Dollar-Marke in Sichtweite.
Neben den enttäuschenden Zahlen belasten die massiven Abschreibungen auf den Goodwill von mehr als neun Milliarden Dollar binnen eines halben Jahres das Vertrauen in das Management. Kein Zweifel herrscht dagegen bei der Feststellung, dass Telemedizin ein Megatrend bleibt, der in Zukunft seine Daseinsberechtigung haben wird. DER AKTIONÄR rät Anlegern jedoch davon ab, bei Teladoc Health ins fallende Messer zu greifen.
