Telemedizinische Dienste boomen in Zeiten der Corona-Krise. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an Vertreter wie Teladoc Health. Die Amerikaner haben nun Zahlen zum ersten Quartal 2020 vorgelegt, die unter den Schätzungen liegen. Dem gegenüber steht ein starker Ausblick. Wie reagiert die Aktie darauf?
Im ersten Quartal 2020 steigerte Teladoc Health den Umsatz um 40,6 Prozent auf 180,8 Millionen Dollar, was den Analystenerwartungen entsprach. Mit einem Minus von 0,40 Dollar je Aktie schrieb das Unternehmen einen etwas höheren Verlust als erwartet (Prognose: Fehlbetrag von 0,36 Dollar). Die Visits (digitalen Arztbesuche) schraubte die Gesellschaft um satte 92 Prozent auf zwei Millionen nach oben.
Prognose passt
Für das zweite Quartal 2020 peilt Teladoc abermals eine kräftige Umsatzsteigerung auf 215 bis 225 Millionen Dollar an (Schätzung: 186,1 Millionen Dollar). Für das Geschäftsjahr 2020 stellt die Gesellschaft nun einen Erlös von 800 bis 825 Millionen Dollar in Aussicht (737 Millionen Dollar prognostiziert).
Die Teladoc-Aktie zählte in den letzten Wochen zu den absoluten Highflyern an der Wall Street. Die hohe Nachfrage nach telemedizinischen Diensten aufgrund der Corona-Pandemie bekommt die Gesellschaft zu spüren, doch entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an das noch defizitär wirtschaftende Unternehmen.
Das lässt sich am Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) ablesen: Einem prognostizierten Jahresumsatz von 825 Millionen Dollar steht ein Börsenwert von 13 Milliarden Dollar gegenüber. Daraus resultiert ein KUV von knapp 16. Teladoc Health darf sich daher kleine Patzer wie bei den Zahlen zum ersten Quartal nicht leisten. Sonst erhöht sich das Rückschlag-Potenzial.
Die Teladoc-Aktie büßte nach der Zahlenvorlage rund fünf Prozent ein. Angesichts der immensen Erwartungen und Bewertung ist die Reaktion vertretbar. Investierte Anleger bleiben mit der Restposition vorerst an Bord (Stopp: 120,00 Euro).