DER AKTIONÄR – Unsere App
Auto, Smartphone, Staubsaugerroboter – ohne Micro-Chips geht in den meisten Bereichen des Alltags heute gar nichts mehr. Dass sie einwandfrei funktionieren, dafür sorgt Technoprobe. Die Italiener stellen sogenannte Probe Cards her. Bei ihrem IPO an der Euronext Mailand rufen sie eine Milliardenbewertung auf.
Probe Cards sind elektromechanische Schnittstellen, die die Funktionsfähigkeit von Chips während des Bauprozesses, wenn sie sich noch auf dem Siliziumwafer befinden, testen. Die Hightech-Geräte sind dabei auf den jeweiligen Chip zugeschnitten und können nicht wiederverwendet werden.
Analysten gehen davon aus, dass der Probe Card-Sektor 2028 ein Volumen von 3,5 Milliarden Dollar erreichen wird. Das entspräche einem jährlichen Wachstum von im Schnitt 6,7 Prozent zwischen 2021 und 2028.
Das Management von Technoprobe rechnet damit, im abgelaufenen Geschäftsjahr dieses Wachstum übertroffen zu haben. Den Umsatz erwarten die Italiener zwischen 380 und 400 Millionen Euro. Gegenüber den 330 Millionen aus dem Vorjahr wäre das ein Anstieg von 15 bis 21 Prozent.
Damit würde Technoprobe auch deutlich schneller wachsen, als der börsennotierte Wettbewerber FormFactor, bei dem Analysten für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 736 Millionen US-Dollar erwarten, was einem Plus gegenüber 2020 von zehn Prozent entspräche.
Beim IPO, für das noch kein Termin vorliegt, strebt Technoprobe eine Bewertung von bis zu 3,8 Milliarden Euro an. Neben 25 Millionen neuen Aktien sollen auch 88 Millionen Papiere von Altaktionären platziert werden. Die Preisspanne liegt dabei zwischen 5,40 und 6,30 Euro pro Aktie. Das Angebot richtet sich jedoch nur an institutionelle Investoren, Privatanlegern steht der Börsengang nicht offen.
Mit Technoprobe kommt ein hochinteressanter Player aus einem absoluten Zukunftsfeld an die Börse. Das auf den Halbleitersektor spezialisierte Marktforschungsunternehmen VSLI Research stuft die Italiener im vierten Jahr in Folge als Technologieführer im Bereich Probe Cards ein. Watchlist.
