Die Berichtssaison hat auch im Gaming-Sektor Einzug gehalten. Neben waschechten Highlights gab es dabei auch einige herbe Enttäuschungen. Eine Analyse der neuesten Geschäftsberichte zeigt jedoch auch eine neue Chance auf.
Die Berichtssaison hat Licht ins Dunkle gebracht. Statt vager Vermutungen über Umsatz- und Gewinnwachstum und Verkaufszahlen herrscht nun Klarheit. Trotzdem bleibt mit Blick auf die Zukunft vieles ungewiss – beispielsweise der Release von „Grand Theft Auto VI“. Zwar hat Publisher Take-Two den Herbst 2025 als Veröffentlichungszeitraum bestätigt, davon abgesehen gibt es ansonsten jedoch nichts Neues zum Game, das als „das Spiel des Jahrzehnts“ gehandelt wird. Kein zweiter Trailer, kein konkretes Datum, keine frischen Bilder – doch den Anlegern reicht die Hoffnung.

Noch hat es CEO Strauss Zelnick geschafft, mit seinen Worten die Euphorie-Welle am Markt aufrechtzuhalten. Dass der Spielekonzern davon abgesehen die Erwartungen größtenteils verfehlte, Nettobuchungen von 1,37 Milliarden Dollar statt der erwarteten 1,39 Milliarden Dollar auswies, unter dem Strich einen Verlust je Aktie von 0,56 Dollar anstelle eines von Analysten prognostizieren Gewinns von 0,40 Dollar erzielte und dazu auch für das Gesamtjahr die Spannen für den Gewinn je Aktie leicht verbesserte, störte die Anleger nicht. Die Aktie kletterte nach den Zahlen um sieben Prozent – „Alles egal, nur „GTA VI“ zählt“ eben. Doch wer befürchtet, der nächste Teil der „Grand Theft Auto“-Reihe könnte floppen wie Cyberpunk 77 von CD Projekt, dürfte wahrscheinlich eines Besseren belehrt werden. Take-Two und insbesondere die Tochterfirma Rockstar Games liefert seit Jahrzehnten Spiele, die neue Standards in der Gaming-Industrie setzen. Dies dürfte auch bei „GTA VI“ so sein. Vor diesem Hintergrund dürfte die Aktie ihre Rekordjagd fortsetzen. Am Dienstag stieg der Aktienkurs bis auf 215,84 Dollar und markierte damit ein Rekordhoch. Aus Sicht der Analysten ist dies jedoch noch nicht das Ende der Fahnenstange: 230 Dollar hat Goldman Sachs bereits nach den Zahlen ausgerufen, Benjamin Soff von der Deutschen Bank hält gar einen Kursanstieg bis auf 235 Dollar für möglich. Das Konsenskursziel liegt laut Bloomberg bei 209,94 Dollar. Derzeit raten 27 von 31 Analysten zum Kauf der Aktie, drei stufen sie als Halteposition ein, nur einer würde das Papier aktuell verkaufen. DER AKTIONÄR rät Anlegern dazu, die Gewinne laufen zu lassen. Der Stopp wird auf 150 Euro nachgezogen.