Gaming-Aktien bleiben nach dem Corona-Boom unter Druck wie jüngst die Daten der NPD Group zeigten. Auch Take-Two Interactive bekam ein Wegfallen der Pandemie-Maßnahmen im vierten Geschäftsquartal zu spüren. Trotz gemischter Quartalszahlen gelingt dem Gaming-Papier jedoch ein nachbörslicher Kursanstieg von 5,2 Prozent. Denn die Kernfranchises rund um GTA Online überzeugen auch am Ende der Pandemie.
Take-Two steigerte im vierten Quartal (bis Ende März) seine Bookings um acht Prozent auf 846 Millionen Dollar bei einem Gewinn je Aktie von 0,95 Dollar. Damit lag der Spieleentwickler bei den tatsächlich getätigten digitalen oder physischen Verkäufen klar unter den Erwartungen der Analysten von 886 Millionen Dollar. Beim Gewinn je Aktie konnte der Gaming-Konzern die Schätzungen von 0,65 Dollar hingegen deutlich übertreffen.
Kernfranchises performen
Entscheidend für das anhaltende Wachstum im vierten Quartal dürfte die Veröffentlichung von GTA V und GTA Online für die aktuelle Konsolengeneration gewesen sein. Viele Fans haben hier noch einmal zugegriffen und im Earnings Call verriet CEO Strauss Zelnick, dass GTA Online neben NBA2K noch immer die beiden wichtigsten Wachstumstreiber sind. GTA Online, das im Oktober 2013 veröffentlicht wurde, ist laut Zelnick im vergangenen Jahr beispielsweise noch immer um acht Prozent gewachsen.
Obwohl sich das Engagement der Spieler gegenüber dem Hoch der Pandemie verringert hat, kann das wichtigste Kernfranchise also performen. Zudem ist laut dem CEO über das gesamte Spieleportfolio hinweg das Engagement auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie.
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Management erwartet Rekord
Die Zuversicht in das eigene Spieleportfolio spiegelt sich auch in der Prognose des Managements wieder: „Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten wir einen neuen Rekord von 3,75 bis 3,85 Milliarden Dollar bei den Nettobuchungen“, so Zelnick. Die Gewinne je Aktie sollen zwischen 1,90 und 2,15 Dollar liegen.
Mit den Analystenschätzungen ist dieser Ausblick aufgrund der Zynga-Übernahme nur schwer vergleichbar, denn einige Experten haben den Effekt des zwölf Milliarden Dollar schweren Deals noch nicht einbezogen.
Take-Two zeigt mit seinem Geschäftsbericht, dass Marktschwankungen starke Marken nur bedingt unter Druck setzen können. Die attraktive Pipeline für die kommenden Jahre wird zudem durch die Zynga-Games auf rund 60 Titel aufgebohrt. Attraktive Aussichten für Anleger, die sich die unter das Corona-Niveau gefallene Take-Two-Aktie auf die Watchlist legen sollten.