Nur etwas mehr als zwei Jahre nach dem IPO soll der Softwarekonzern wieder von der Börse genommen werden. An diesem kurzen Intermezzo hat vor allem ein Investor verdient: die Private-Equity-Gesellschaft EQT.
Enttäuschung ist das negative Ergebnis aus Erwartung minus Realität. Die Erwartungen beim Börsengang von SUSE im Mai 2021 waren durchaus groß, immerhin war der Hidden Champion des Softwaresektors seinerzeit bereits das dritte deutsche Milliarden-IPO binnen fünf Monaten.
Gehen oder bleiben?
Etwas mehr als zwei Jahre später sieht die Realität der Nürnberger so aus: Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde deutlich gesenkt, die Quartalszahlen fielen wiederholt schlechter aus als erwartet und die Aktie notiert 49 Prozent unter dem Ausgabepreis beim Börsengang. Dass an dieser Stelle nicht von 68 Prozent die Rede ist, liegt einzig am Ende letzter Woche angekündigten Plan der Private-Equity-Gesellschaft EQT, SUSE wieder von der Börse zu nehmen und den Anlegern dafür – inklusive Interimsdividende – 16 Euro pro Aktie zu zahlen.
Für Aktionäre stellt sich damit die Frage: Verkaufen und unter Umständen Verluste realisieren oder dabeibleiben und auf eine höhere Bewertung im Falle eines Weiterverkaufs des Unternehmens spekulieren? Letzteres ist möglich, da EQT keinen Squeeze-out plant, es hätte jedoch die Einschränkung, dass die Aktie nur noch „over the counter“ gehandelt werden könnte.