Die turbulenten Zeiten bei Super Micro erreichen einen neuen Höhepunkt. Ende Oktober kündigte der Wirtschaftsprüfer die Zusammenarbeit. DER AKTIONÄR zieht Konsequenzen.
Die Zunft der Wirtschaftsprüfer zeichnet sich von Natur aus durch eine eher zurückhaltende Arbeitsweise aus. Informationen aus der Branche dringen selten an die Öffentlichkeit. Umso überraschender ist es, mit welch deutlichen Worten EY nun die Zusammenarbeit mit Super Micro Computer (SMCI) aufgekündigt hat. Das Schreiben des Unternehmens – neben Deloitte, KMPG und PwC eine der Top-4-Kanzleien weltweit – an den Prüfungsausschuss von SMCI gleicht einer schallenden Ohrfeige. „Aufgrund kürzlich erhaltener Informationen können wir weder dem Management noch dem Prüfungsausschuss vertrauen”, heißt es da. Weiter wird eine mangelnde Transparenz, lückenhafte Kommunikation und die eklatante Missachtung von Corporate-Governance-Regeln kritisiert. Die Knallhart-Konsequenz: Die Prüfer haben das Handtuch geworfen.