Rivale Paypal hat am Mittwoch vorgelegt, jetzt hat Square nachgezogen und am Donnerstag nach US-Börsenschluss die Zahlen fürs erste Quartal präsentiert. Soviel vorweg: Der Payment-Spezialist hat die Erwartungen auch diesmal klar übertroffen. Eine Kennzahl sticht aber besonders heraus.
Der Quartalsumsatz von Square ist zum Jahresauftakt um satte 266 Prozent auf 5,06 Milliarden Dollar gestiegen – und hat die Erwartungen der Analysten von 3,36 Milliarden Dollar locker geschlagen. Zu verdanken ist das vor allem dem starken Bitcoin-Geschäft der „Cash“-App. In dieser Sparte sind die Umsätze sogar um 666 Prozent auf 4,04 Milliarden Dollar gestiegen. Mit 3,51 Milliarden Dollar entfielen davon mehr als 85 Prozent auf den Handel mit der Kryptowährung – elfmal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Der Bruttoertrag der „Cash“-App ist um 171 Prozent auf 495 Millionen Dollar gestiegen. Konzernweit stieg er um 79 Prozent auf 984 Millionen Dollar. Davon bliebt unter dem Strich ein Nettogewinn von 39 Millionen Dollar übrig – nach einem Verlust von 106 Millionen Dollar im ersten Quartal 2020. Den bereinigte Gewinn pro Aktie beziffert das Unternehmen auf 0,41 Dollar. Die von Bloomberg befragten Analysten hatte durchschnittlich nur ein EPS von 16 Cent auf dem Zettel.
Der große Treiber hinter der starken Entwicklung im ersten Quartal war wieder einmal die „Cash“-App und dort insbesondere das Feature für den Bitcoin-Handel. Trotz der Corona-Beschränkungen hat sich aber auch die „Seller“-Sparte zwischen Januar und März positiv entwickelt und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein 19-prozentiges Umsatzplus auf 1,02 Milliarden Dollar verzeichnet. Da das Geschäft in dieser Sparte deutlich margenstärker ist, blieb davon ein Bruttoerlös von 468 Millionen Dollar übrig – eine Steigerung um 32 Prozent.
Positive Trends setzen sich fort
Einen konkreten Ausblick für das zweite Quartal oder das Gesamtjahr hat Square am Donnerstagabend unter Verweis auf die anhaltende Unsicherheit durch die Corona-Pandemie nicht präsentiert. Es gab aber eine Einschätzung zu den Entwicklungen im April – und die stimmen ebenfalls positiv.
Dank regionaler Öffnungsschritte und der Auszahlung von staatlichen Hilfen sei das Transaktionsvolumen des Händlergeschäfts im April um 144 Prozent gestiegen. Dabei habe sich auch das Volumen über die Online-Kanäle weiter stark entwickelt.
Im Privatkundengeschäft entwickle sich der Bruttoertrag zu Beginn des zweiten Quartals stark, er könne aber etwas geringer ausfallen als im Vorjahr, warnt das Manegement. Grund dafür seien positive Sondereffekte im zweiten Quartal 2020 – damals hatte die erste Runde der US-Stimulus-Checks bei Square für eine regelrechte Sonderkonjunktur gesorgt.
Die Anleger hatten im Vorfeld offenbar Zweifel, ob Square die Erwartungen ein weiteres Mal übertreffen kann. Vor Veröffentlichung der Zahlen ist die Aktie fast 3,5 Prozent schwächer aus dem Handel gegangen. Nachbörslich ging es aber bereits wieder um mehr als zwei Prozent nach oben.
Während es an den Q1-Zahlen selbst wenig zu mäkeln gibt, könnte die Zurückhaltung beim Ausblick für Gesprächsbedarf bei den Investoren sorgen. Dessen ungeachtet bleibt DER AKTIONÄR mittel- und langfristig bullish für die Aktie von Square. Die spekulative Kaufempfehlung gilt weiterhin.