Der durch die Softbank Group kontrollierte Vision Fund erwägt die Platzierung der Anteile am indischen Digital-Versicherer Policybazaar. Das Unternehmen könnte mit 3,5 Milliarden US-Dollar bewertet werden, so mit der Sache vertraute Kreise. Der Kandidat könnte bis zum Sommer 2021 an die Börse kommen.
Policybazaar, das neben Softbanks Vision Fund I auch Tencent Holdings und Tiger Global Management als Ankerinvestoren an Board hat, ist eine schnell wachsende Plattform für Versicherungen aller Art und das erste indische Digitalunternehmen mit mehrfachem Milliarden-Potential. Weiterer Investor ist die Temasek aus Singapur mit etwa 15 Prozent Anteil. Policybazaars CEO Yashish Dahiya sieht für das IPO eine Erstnotiz an der Börse Mumbai, ein Zweitlisting soll an einer ausländischen Börse angestrebt werden.
Momentan erlaubt die Regierung in New Delhi keine zweite Notierung eines Finanzunternehmens im Ausland. Doch Dahiya hofft, dass bis zum IPO das Recht geändert und so Policybazaar einer deutlich breiten Investorenbasis zugänglich gemacht werden könne.
Softbank strukturiert gegenwärtig seine eigenen Beteiligungen um. Offenbar ist der Verkauf des stark wachsenden Fin-Techs in Indien auch ein Teil der Pläne von Masayoshi Son im weltweiten Digitalgeschäft und eine Neuordnung der Softbank-Aktivitäten.
Indien ist neben China der am stärksten wachsende Versicherungsmarkt. Die neue Mittelschicht ist offen gegenüber dynamischen und digitalen Angeboten. Policybazaars Riesenpotential kommt vor allem durch die Nachfrage nach Kapitalleben- und Vorsorgeprodukten, da hier das Rentensystem zu schwach aufgestellt ist. DER AKTIONÄR beobachtet die Entwicklungen um Softbank und das indische Fin-Tech und hält Sie auf dem Laufenden.