Softbank verkauft den britischen Chip-Designer Arm Holdings für über 40 Milliarden Dollar (etwa 33,74 Milliarden Euro) an den US-Chiphersteller Nvidia. Durch den Verkauf wird Nvidia alle Anteile von Arm gegen einen Mix aus Bargeld und Aktien erwerben, meldete das Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe am Wochenende.
In den vergangenen Monaten war schon oft über den Verkauf von Arm spekuliert worden, der Chip-Hersteller Nvidia galt als heißester Kandidat. Softbanks CEO Masayoshi Son hatte eine Änderung in der Beteiligungsstruktur und zahlreiche Asset-Verkäufe angekündigt, gleichzeitig auch klargestellt, zukünftig mehr Aktienpakete an börsennotierten Technologieunternehmen erwerben zu wollen. Mit dem Verkauf erhält Softbank Group und ihr Vision Fund einen Anteil an Nvidia zwischen 6,7 und 8,1 Prozent.
Insgesamt bekommt Softbank Nvidia-Aktien im Wert von 21,5 Milliarden Dollar sowie 12 Milliarden Dollar in bar. Zum späteren Zeitpunkt könne Softbank noch weitere fünf Milliarden Dollar in bar oder Aktien erhalten, wenn bestimmte Ergebnisziele erreicht werden, hieß es weiter.
Von Arm stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Auf Basis der Arm-Designs entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Chipkonzern Qualcomm, dessen Prozessoren in vielen Android-Telefonen stecken, greift darauf zurück.
Die Softbank-Aktie schießt aufgrund der Nachricht über den erfolgreichen Verkauf, auch wenn dieser noch kartellrechtlich abgesegnet werden muss, um über neun Prozent im Tokioter Handel in die Höhe. Die Reaktion bei dem Papier fällt auch extrem positiv aus, weil die Perspektive der Japaner im heißen Chip-Markt engagiert zu bleiben neue Fantasie bedeutet. Nvidia wird als extrem werthaltiges Asset angesehen, eine reine Barabfindung bei der Transaktion hätte nicht den gleichen Effekt gehabt.
Der AKTIONÄR hat Softbank Group in Ausgabe 18/2020 zum Kauf empfohlen. Anleger die der Empfehlung gefolgt sind, verfügen nun über einen Zwischengewinn von rund 34 Prozent und lassen Gewinne laufen. Die Kaufempfehlung für Nvidia hält der AKTIONÄR aufrecht. Am Montag reagiert das Papier mir einem Aufschlag von rund vier Prozent. Mittelfristig dürfte die Übernahme von Arm gemessen an Umsätzen und Gewinnen Nvidia zum mächtigsten Chipkonzern der Welt machen. Anleger bleiben an Bord und beachten den Stopp bei 370 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Nvidia