Die Berkshire-Aktie kann sich zwar nicht völlig dem negativen Gesamttrend entziehen, hat sich in den letzten Tagen aber dennoch auf hohem Niveau behauptet. In der Spitze hat das Papier knapp fünf Prozent eingebüßt und schneidet damit viel besser ab, als viele andere Mega-Cap-Aktien. Die Relative Stärke des Titels hängt sehr stark mit Buffetts Investmentstrategie zusammen.
Die Verluste bei Berkshire sind größtenteils auf den Rücksetzer bei der Apple-Aktie zurückzuführen, die nach wie vor 40 Prozent seines Portfolios ausmacht. Angesichts der Rallye des Papiers ist dieser Rücksetzer aber völlig normal und gesund. Daneben setzt Buffett vermehrt auf defensive Werte. Darunter befinden sich beispielsweise Verizon, Coca-Cola und Kraft Heinz, die zusammen auf 18 Prozent der Gewichtung im Berkshire-Portfolio kommen.
Verizon ist nach AT&T das zweitgrößte Telekommunikationsunternehmen der Welt und eines der jüngsten großen Investments von Buffett. Laut einer Erhebung von Ericsson soll sich die Zahl der 5G-Anschlüsse von 191 Millionen 2020 auf 2,8 Milliarden 2025 erhöhen. Und Verizon fokussiert sich derzeit sehr stark auf diesen Zukunftsmarkt und hat sich im Zuge der letzten Versteigerung bereits die meisten 5G-Frequenzen in den USA für 45,5 Milliarden Dollar gesichert.
Damit ist Verizon auch bestens gegen Krisenszenarien gerüstet. Denn ohne Internet werden Unternehmen und Privathaushalte auch in der Krise nicht auskommen können. Zudem ist die 5G-Technik Voraussetzung für viele neue Anwendungen, beispielsweise im Bereich des Autonomen Fahrens oder E-Health. Last but not least liegt die Dividendenrendite von Verizon derzeit bei 4,7 Prozent. Daher dürften Anleger mit dem Wert trotz steigender Preise auch inflationsbereinigt eine positive Rendite erzielen.
Ähnliches gilt für Coca-Cola und Kraft Heinz. Auch in der Krise konsumieren die Leute Softdrinks oder Produkte wie Heinz Ketchup. Zudem haben sich die beiden Unternehmen über Jahre hinweg als konstante und zuverlässige Dividendenzahler erwiesen und kommen derzeit auf eine Dividendenrendite von 3,2 respektive 4,3 Prozent. Coca-Cola ist nebenher ein typischer Dividenden-Aristokrat und hat seine Dividende bisher Jahr für Jahr gesteigert.
Warren Buffett setzt auf Unternehmen mit einem großen Burggraben und krisenfesten Geschäftsmodell, die stabile Dividendenzahler sind und auch in Krisenzeiten Cashflow generieren. Gewinne laufen lassen. Neueinsteiger warten den Ausbruch über die 50-Tage-Linie ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Berkshire Hathaway.