Die Aktie des Cloud-Unternehmens Snowflake bricht am Mittwoch im nachbörslichen Handel um rund ein Viertel ein. Das Unternehmen hat zum einen Zahlen veröffentlicht, zum anderen wird – überraschenderweise – CEO Frank Slootman, 65, in den Ruhestand treten.
Slootman wird durch den ehemaligen Google-Werbechef Sridhar Ramaswamy ersetzt, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Ramaswamy, 57, war 15 Jahre bei Google tätig, zuletzt als Leiter von Ads und Commerce bis 2018. Danach verließ er das Unternehmen, um 2019 Neeva zu gründen, eine Verbrauchersuchmaschine, mit der er hoffte, mit Google zu konkurrieren. Das Projekt scheiterte.
"Es gibt keinen besseren als Sridhar, um Snowflake in diese nächste Wachstumsphase zu führen und die Chancen in KI und maschinellem Lernen zu nutzen", so Slootman in der Erklärung. "Er ist ein visionärer Technologe mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz in der Führung und Skalierung erfolgreicher Unternehmen."
Snowflake veröffentlichte auch seine Finanzergebnisse für das vierte Quartal: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 774,7 Millionen Dollar. Die Betriebsverluste beliefen sich jedoch auf 275,5 Millionen Dollar, nach 239,8 Millionen Dollar im Vorjahr.
Für das erste Quartal rechnet Snowflake mit Umsätzen zwischen 745 Millionen und 750 Millionen Dollar. Das ist weniger als die 759 Millionen Dollar, die Analysten erwartet hatten. Zudem soll die bereinigte Betriebsmarge im ersten Quartal bei 3drei Prozent liegen, die Analystenschätzungen hatten bei 7,2 Prozent gelegen.
Die Kombination aus schwächerem Ausblick und CEO-Rücktritt lässt sich auch bei dem Unternehmen Snowflake nicht einfach verkraften. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen, sondern eine Beruhigung abwarten. Auf lange Sicht könnte es bald eine Einstiegschance geben.