Ein geplanter 765 Millionen Dollar schwerer Kredit für Kodak, der die Aktie des Foto-Pioniers kurzzeitig hochschießen ließ, ist von der US-Regierung auf Eis gelegt worden. Die Investitionsagentur DFC teilte am Wochenende mit, dass erst alle Vorwürfe von Fehlverhalten rund um den Deal ausgeräumt werden müssten.
Die Eastman-Kodak setzt am Montag ihre Talfahrt der vergangenen Tage rasant fort, verlor in der Spitze knapp 50 Prozent.
Der Titel hatte lange Zeit nur wenige Dollar gekostet. Doch nach der Ankündigung Ende Juli, dass die Firma das Geld bekommen solle, um Arzneimittel-Bestandteile herzustellen, stieg der Kurs steil bis an die Marke von 60 Dollar.
Als einige Tage nach Unterzeichnung der Absichtserklärung klar wurde, wie viele Konditionen Kodak für den Kredit erfüllen muss, kam es zum Crash.
Pikant: Bereits einen Tag vor Bekanntgabe der Kredit-Pläne fand ein deutlich regerer Handel mit Kodak-Aktien statt. Einige lokale Medien waren von Kodak vorab informiert worden und veröffentlichten nach Verwirrung über Sperrfristen zu früh Tweets und Artikel, die schnell wieder gelöscht wurden.
Laut Wall Street Journal ermittelt nun die SEC.
Der Kodak-Crash hat viele Verlierer, neben den Anlegern auch Präsident Donald Trump. Der hatte den Kredit für Kodak als einen „Durchbruch in den Bemühungen, Pharmaproduktion in die USA zurückzubringen“ gefeiert. DER AKTIONÄR war von Anfang an skeptisch - und bleibt es.
(Mit Material von dpa-AFX)