Schlechte Konjunkturdaten und der anhaltende Konzernumbau belasten die Siemens-Aktie. An der Börse fielen die Papiere des Technologiekonzerns zuletzt unter die wichtige Unterstützungslinie bei 101 Euro und lösten damit ein starkes Verkaufssignal aus. DER AKTIONÄR zeigt, wie Anleger jetzt aus charttechnischer Sicht reagieren sollten.
Die Ursachen für die schwache Performance der Siemens-Aktie sind vielfältig. Neben einem unerwartet niedrigen Auftragseingang der deutschen Industrie im Mai bereitete den Anlegern die Gewinnwarnung des schwedischen Messtechnik-Konzerns Hexagon große Sorgen.
Kein Grund zur Panik
Allerdings sollten Anleger bei Siemens Ruhe bewahren. Joe Kaeser möchte seinem Nachfolger ein bestelltes Feld hinterlassen und treibt den Konzernumbau zügig voran, zudem konnte der DAX-Konzern zuletzt weitere Aufträge an Land ziehen.
Einer Pressemitteilung zufolge liefert Siemens zukünftig Komponenten für ein 840-Megawatt-Kraftwerk im Irak. Der 280 Millionen Euro schwere Auftrag umfasst zudem einen langjährigen Service- und Wartungsvertrag.
Darüber hinaus konnte das Unternehmen einen Folgeauftrag der Stadtwerke Münchens über die Lieferung von 73 weiteren Straßenbahnen des Typs Avenio verzeichnen. Der Auftragswert beläuft sich laut Unternehmensangaben auf mehr als 200 Millionen Euro.
Charttechnisch angespannt
Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem Unterschreiten der 200-Tage-Linie ein Verkaufssignal generiert. Sollten die Papiere zusätzlich unter die Marke von 100,00 Euro fallen, droht ein Rücksetzer in den Bereich von 94,80 Euro. Nach oben scheint das Potenzial im Bereich von 108 Euro vorerst begrenzt zu sein. Bereits investierte Anleger können aber weiterhin an der Aktie festhalten und den Stoppkurs bei 86,00 Euro belassen.