Die Aktie von SGL Carbon hat zuletzt vor allem mit steigenden Kursen überzeugt. Nun sorgt aber eine personelle Veränderung für Schlagzeilen. BMW-Erbin und Großaktionärin Susanne Klatten will ihren Aufsichtsratsvorsitz nach Jahren niederlegen. Die Aktie notiert dennoch weiter auf 52-Wochen-Hoch.
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 9. Mai will Klatten abtreten, um mehr Zeit für ihre anderen Investments zu haben. Bereits seit 2009 war sie Teil des Kontrollgremiums und stand seit 30. April 2013 an dessen Spitze. Über die Beteiligungsgesellschaft SKion GmbH hält sie 28,5 Prozent der SGL-Anteile.
„In den vergangenen Jahren haben sich meine unternehmerischen und gesellschaftlichen Engagements vervielfältigt“, begründet Klatten den Schritt. „Auch künftig möchte ich neue Schritte gehen und bestehende Unternehmungen ausbauen. Diese Ziele kollidieren mit der zeitintensiven Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzende der SGL Carbon.“
Klatten spricht dabei von einem passenden Zeitpunkt, nachdem das Transformationsprogramm bei SGL abgeschlossen wurde und trotz Pandemie und Energiekrise Ergebnis und Profitabilität in den vergangenen beiden Jahren deutlich gesteigert wurden. Zudem betonte sie, dass die Beteiligung von SKion nicht von der Entscheidung betroffen sei.
Der Klatten-Rücktritt dürfte an der operativen Entwicklung bei SGL nichts ändern. Nachdem SKion als Großaktionär an Bord bleibt, droht hier aktuell auch kein Aktienüberhang. Operativ sieht es zudem gut aus. Zweistellige Kurse scheinen zeitnah realistisch.