Die digitale Transformation schreitet mit großen Schritten voran und es zeigen sich jetzt schon klare Gewinner am Software-Horizont. Dazu gehört der US-amerikanische IT-Dienstleister ServiceNow, dessen Aktie seit dem IPO im Juni 2012 um über 1600 Prozent zugelegt hat.
ServiceNow begann bereits sehr früh damit, eine Cloud-Plattform aufzubauen, welche es dem Kunden ermöglicht, seine IT-Dienste zu automatisieren, effizienter zu steuern und individuell zu gestalten. Die etablierten Anbieter von On-Premises-Software-Lösungen, welche die Zeichen der Zeit nicht frühzeitig erkannt haben, mussten zusehen wie ServiceNow ihnen schrittweise Marktanteile wegnahm.
Wachstumsstory stimmt
Mittlerweile ist ServiceNow selbst zum Marktführer im Bereich Enterprise Service-Management-Lösungen aufgestiegen und gemäß der Forbes-Liste das innovativste Unternehmen der Welt.
Und der Blick auf die neuesten Quartalszahlen zeigt, dass die Wachstumsstory völlig intakt bleibt. Die Subskription-Umsätze wuchsen im Q3 2019 um 33 Prozent. Für das gesamte Jahr 2019 prognostizierte das Unternehmen ein Wachstum der Subskription-Umsätze um 36 bis 37 Prozent.
Das Unternehmen verfügt über eine sehr treue Kundenbasis und versteht es sowohl organisch (die Kundenzahl wuchs im Jahresverlauf um über 32 Prozent) als auch durch strategisch kluge Übernahmen (das Unternehmen kaufte sich in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Sprachanwendungen ein) zu wachsen.
Für Wachstumsphantasie sorgt auch der starke Ausbau des Produkt-Portfolios im Bereich der Mobile Services (hier wurde 2019 mit Appsee eine israelische Mobile App-Analytics-Plattform übernommen).
Fortsetzung der Rallye trotz mehrerer Rücksetzer
Im letzten Jahr legte die Aktie von ServiceNow eine beachtliche Performance von über 55 Prozent hin. Begleitet wurde die Rallye allerdings von mehreren Kursschwächen, welche zum einen auf die überhöhten Erwartungen der Anleger vor den Quartalsergebnissen und zum anderen auf den überraschenden Wechsel an der Führungsspitze zurückzuführen sind. Der alte CEO John Danahoe wechselte zu Nike und wurde durch den bisherigen SAP-Chef Bill McDermott ersetzt. Für Verunsicherung an den Märkten sorgte auch der plötzliche Abgang des langjährigen CFOs Mike Scarpelli.
Mittlerweile notiert die Aktie wieder nahe des Allzeithochs bei circa 304 Dollar und ist mit dem 20er-KGV von 72 und dem aktuellen EV/Sales Verhältnis von 18 sicherlich kein Schnäppchen. Eine tolle Wachstumsstory hat jedoch ihren Preis. Auch das charttechnische Momentum und das Erreichen des neuen Allzeithochs spricht für die Fortsetzung der Rallye.
Die Wachstumsstory von ServiceNow ist weiterhin intakt. Die Aktionär-Empfehlung wurde im vierten Quartal 2019 unglücklich ausgestoppt. Der interessierte Anleger beobachtet die Aktie auf der Watchlist und wartet für den Wiedereinstieg auf einen Rücksetzer.
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ServiceNow