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18.07.2024 Michael Herrmann

Sartorius: Zahlenschock am Abend

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Sartorius

Neben TUI gerät heute auch Sartorius nach Börsenschluss unter Druck. Auslöser waren neue Quartalszahlen und vor allem eine stärker als erwartet gekürzte Jahresprognose. Die erste Reaktion der Märkte: ein sattes Minus von rund fünf Prozent. Zumindest etwas kann sich die Aktie aber nach kurzer Zeit bereits wieder fangen.

Sartorius hat in den Monaten April bis Juni den Erlös zwar gesteigert, doch das reichte wegen des schwachen Jahresbeginns nicht aus für ein Gesamtplus im ersten Halbjahr. Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten um 3,2 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro zurück. Ohne Zukäufe gerechnet wäre das Minus noch rund zwei Prozentpunkte größer ausgefallen.

Das bereinigte operative Ergebnis ging vor allem wegen Mengen- und Mixeffekten um 8,8 Prozent auf 471 Millionen Euro zurück. Hier hatten sich Experten zuvor etwas mehr ausgerechnet. Das maßgebliche Periodenergebnis fiel um rund ein Viertel auf 148 Millionen Euro.

Die Prognose für das Gesamtjahr wurde gestutzt. Analysten hatten zwar bereits mit einer Prognosesenkung gerechnet, dem Unternehmen aber im Schnitt zuletzt noch ein Wachstum von vier Prozent zugetraut. Bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen tritt Sartorius ebenfalls kürzer. Sie soll sich nun auf 27 bis 29 Prozent vom Umsatz belaufen. Zuvor hatte das Ziel bei etwas über 30 Prozent gelegen.

Anleger reagierte enttäuscht auf die Zahlen und die gesenkte Prognose. Die Aktie verlor auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss nachbörslich um über fünf Prozent. Sartorius leidet seit längerem unter einem Lagerabbau bei den Kunden. Zwar legte der Auftragseingang spürbar zu, doch eine branchenweite Investitionszurückhaltung dämpfte laut Sartorius die steigende Nachfrage bei Verbrauchsmaterialien.

Sartorius Vz. (WKN: 716563)

Sartorius ist generell ein spannendes Unternehmen mit einem vielversprechenden Produktportfolio. Kurzfristig hat sich das Bild aber weiter eingetrübt. Anleger sollten vor einem Einstieg daher klare positive Signal abwarten. Das Papier bleibt auf der Watchlist, aber nicht auf der Empfehlungsliste.

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