Sartorius hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Zweimal mussten die Göttinger ihre Prognosen senken – jetzt stehen an diesem Freitag (26. Januar) die Zahlen an. Investoren sollten sich auch auf eine Aktualisierung der Mittelfristziele einstellen.
Nach dem Auftragsboom in der Corona-Zeit schwächelte die Investitionslaune in wichtigen Abnehmerbranchen dauerhaft. In den ersten neun Monaten brach der Auftragseingang des DAX-Konzerns um fast ein Drittel ein. Erste Erholungstendenzen beobachtete Sartorius jedoch zum Ende des dritten Quartals vor allem in der Biotech-Sparte, wobei sich dieser Trend nach Unternehmensangaben auch im vierten Quartal fortsetzen sollte.
Das wird für das abgelaufene Jahr erwartet
Für 2023 hatte die Führungsetage daher zuletzt einen Umsatzrückgang von 17 Prozent in Aussicht gestellt. Davon sollen etwas über 28 Prozent als bereinigtes EBITDA hängen bleiben. Im Vorjahr hatte die EBITDA-Marge noch bei 33,8 Prozent gelegen.
Auch die Analysten am Markt haben sich auf einen deutlichen Umsatz- und Ergebniseinbruch eingestellt. Sie rechnen mit einem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro, das wären rund 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Das EBITDA dürfte demnach um fast ein Drittel auf 940 Millionen Euro schrumpfen. Die entsprechende Marge dürfte 27,6 Prozent betragen.
Ausblick 2024 wieder positiver
Für das neue Jahr 2024 haben sich die Göttinger aber wieder vorgenommen, profitabel zu wachsen. Eine genaue Prognose soll es jetzt im Rahmen der Zahlenvorlage geben. Ebenso dürfte der Konzern seine Mittelfristziele aktualisieren.
Auch bei Experten wird die Delle im vergangenen Jahr als vorübergehender Einbruch gesehen. So sollten die Erlöse 2024 laut den Analysten zumindest wieder etwas anziehen, um dann 2025 mit 4,15 Milliarden Euro in etwa wieder das Niveau aus dem Jahr 2022 zu erreichen. Für 2026 wird dann ein Sprung auf 4,7 Milliarden Euro erwartet. Damit würde Sartorius seinen ursprünglichen Mittelfristzielen jedoch deutlich hinterherhinken - trotz des Rückenwinds in der Corona-Pandemie.
Noch vor rund einem Jahr hatte der Konzern seine Umsatzprognose für die Zeit bis 2025 wegen Preiserhöhungen auf 5,5 Milliarden Euro aufgestockt. Doch spätestens im vergangenen Herbst war nach dem schwachen Geschäftsverlauf von konkreten Zahlen keine Rede mehr.
Mit Material von dpaAFX.