Die SAP-Aktie hat sich von ihren Tiefs etwas gelöst und konnte im frühen Freitagshandel wieder die 90-Euro-Marke überwinden. Seit Jahresanfang steht immer noch ein Minus von über 25 Prozent zu Buche. Wenig zielführend in diesem Kontext ist ein Bericht des manager magazin, der von Unstimmigkeiten innerhalb des Top-Managements spricht.
Demnach habe Ende April in Florida ein Führungstreffen von SAP stattgefunden, in welchem CEO Klein die Führungsriege über seine Strategie informierte. Das Treffen habe die Erwartungen der Teilnehmer nicht erfüllen können, diese seien vielmehr enttäuscht gewesen, dass Klein bei der Strategie sehr vage blieb und eine Vision nicht erkennen ließ. Ein Manager soll sogar von der "schlimmsten Verschwendung meiner Zeit" gesprochen haben.
Laut dem manager magazin hätten die Meeting-Teilnehmer ihre Bedenken an Strategiechef Sebastian Steinhäuser gerichtet, dieser habe sich jedoch geweigert, die Kritik an den Vorstandschef weiterzuleiten. Klein fahre inzwischen häufiger mal aus der Haut, daher würde sich keiner mehr trauen, ihm die Wahrheit zu sagen, heißt es weiter.
Weiter spricht das Blatt davon, dass die Stimmung in Europas wichtigstem Technologiekonzern gerade kippt, da "in den oberen Leitungszirkeln viele vom schwierigen Geschäft genauso wie vom Chef und dessen Buddys genervt" seien.
Der heutige Beitrag des manager magazin ist symptomatisch für die Entwicklung von SAP in den letzten Monaten. Dem Unternehmen fehlt es an Innovation, die Aktie kommt seit Jahren nicht aus dem Quark. Zudem häufen sich nun auch negative Schlagzeilen.
Zuletzt gab es immer wieder Berichte über interne Querelen, unzufriedene Kunden, Mitarbeiter und Investoren. Auch als Arbeitgeber verliert SAP bei deutschen Informatikabsolventen an Attraktivität. Die Walldorfer brauchen dringend einen Befreiungsschlag in Form von guten operativen Ergebnissen. Ein Kauf der Aktie bietet sich aktuell nicht an.