Die Aktie von SAP befindet sich weiterhin in einer fragilen Lage. Seit Jahresbeginn hat der Titel rund 20 Prozent an Wert verloren und kämpft aktuell mit der wichtigen 100-Euro-Marke. Die Analysten der Bank of America haben ihr Kursziel nun gesenkt, sie sehen aber dennoch viel Potenzial. Aktuell stehen diese Marken im Fokus der Anleger.
Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat das Kursziel für SAP von 151 auf 137 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Frederic Boulan und seine Kollegen bleiben in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie generell optimistisch für den europäischen Technologiesektor, der strukturelles Wachstum bei vernünftigen Bewertungen zu bieten habe. Sie reduzierten aber die Schätzungen wegen der Russland-Geschäfte und der reduzierten Erwartungen an das Wirtschaftswachstum. Die SAP-Aktie bleibe aber laut BofA grundsätzlich eine gute Wahl und ausgehend vom aktuellen Niveau ergibt sich ein Kurspotenzial von 37 Prozent.
Nach Anfrage vom AKTIONÄR teilte SAP mit, dass ihr nun eingestelltes Russland-Geschäft lediglich 1,5 Prozent der Gesamtumsätze ausmacht. Daher sei der Rückzug ärgerlich, aber wirtschaftlich verkraftbar.
Aus technischer Sicht befindet sich die SAP-Aktie seit Jahresbeginn in einer Korrektur. Die Papiere verloren bisher rund 20 Prozent, teilweise sackte der Kurs sogar unter 95 Euro pro Anteilsschein ab. Im März kletterte die Aktie knapp über 104 Euro und bildete damit eine technische Umkehrformation. Allerdings müssen die Bullen den erneuten Ausbruch über den Widerstand im Bereich der 105-Euro-Marke überwinden, um eine nachhaltige Erholung einzuleiten.
Die SAP-Aktie ist noch nicht über den Berg und aktuell geben die Unterstützungen bei der psychologisch wichtigen 100-Euro-Marke sowie das Mehrmonatstief bei rund 95 Euro halt. Die Bullen müssen zunächst den Sprung über 105 Euro pro Anteilsschein meistern, bevor Entwarnung gegeben werden kann. Der Titel gehört solange auf die Watchlist.
Mit Material von dpa-AFX