SAP hat am Donnerstag eine Partnerschaft mit dem US-Softwareunternehmen Databricks bekanntgegeben. Ziel ist es, künstliche Intelligenz in Unternehmen mit einer neuen Cloud für Geschäftsdaten zu verbessern. Databricks-CEO Ali Ghodsi schwärmt von „einer perfekten Verbindung". DER AKTIONÄR beleuchtet, was dahinter steckt.
Die Datenanalysetechnologie von Databricks soll sich mit der Personal-, Finanz- und Logistiksoftware von SAP verbinden. Ziel ist es, den Kunden den Zugang zu ihren wichtigsten Daten zu erleichtern und deren Auswertung zu verbessern. SAP Business Data Cloud erlaubt es, Geschäftsdaten für Unternehmens-KI optimal zu nutzen“, so SAP-Vorstandsvorsitzender Christian Klein. „Wir öffnen die Geschäftsdaten von SAP und gleichen mit Databricks Nicht-SAP-Daten damit ab."
Der Joule-KI-Assistent von SAP soll in Verbindung mit KI-Agenten funktionsübergreifend arbeiten und Entscheidungen in Unternehmen beschleunigen. SAP hat heute bereits einige sofort einsetzbare Joule-Agenten für Finanzwesen, Service, Vertrieb und zukünftig weitere Bereiche in der SAP Business Suite vorgestellt.
„Meiner Meinung nach sind die wichtigsten Unternehmensdaten auf der Welt heute SAP-Daten, und jetzt verbindet man sie mit der besten Datenplattform“, so Databricks-CEO Ali Ghodsi von der Zusammenarbeit. Die Lösung kombiniere das beispiellose Know-how von SAP bei geschäftskritischen, durchgängigen Prozessen und Daten mit umfangreicher Semantik mit der herausragenden Kompetenz von Databricks in Data Engineering. Das Produkt soll über Amazon, Microsoft und Google verfügar sein.
Zweimal Software-Power
SAP ist eines der weltweit größten Softwareunternehmen und hob seine Prognose Ende Januar – beflügelt durch einen Boom an KI-Anwendungen – an. Das Wachstum von SAP könnte durch die Zusammenarbeit deutlich beschleunigt werden. 2024 erlöste der Konzern 41 Prozent seines Umsatzes aus der Cloud-Suite für Enterprise-Ressourcenplanung – 33 Prozent mehr als im Vorjahr.
Databricks hingegen ist ein privat geführtes, schnell wachsendes US-Unternehmen und gehört zu den vielversprechendsten Kandidaten an der Wall Street für einen möglichen Börsengang. Letzten Monat gab Databricks den Einstieg von Meta als neuen Investor bekannt. Beide Unternehmen arbeiten zusammen an dem von Meta entwickelten Open-Source-KI-Modell Llama.
Die SAP-Aktie ist nicht aufzuhalten und gibt weiter Gas. Die neue KI-Partnerschaft dürfte die Rally noch weiter befeuern. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR in Ausgabe 22/23 liegt die Aktie bereits 130 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen.