Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Das liefert neues Potenzial – auch für den deutschen Software-Giganten SAP. Das Management will vom Megatrend profitieren und setzt sich große Ziele.
„Ab Mitte 2019 betrachteten Unternehmen die Digitalisierung nicht mehr nur als ein Konzept, das sie akzeptieren müssen, um mit Innovationen Schritt zu halten, sondern als eine Strategie, die sie offensiv angehen, um ihr Geschäft voranzubringen“ schreibt SAP in ihrem Halbjahresbericht und beruft sich dabei auf das Marktforschungsunternehmen International Data Corporation (IDC).
Mittlerweile hätten etwa die Hälfte der Unternehmen eine langfristige Strategie für ihre digitale Transformation. Die Experimentierphase sei laut SAP abgeschlossen.
SAP beobachtet dabei einen vermehrten Einsatz neuer Technologien wie Social Media, mobile Technologien, Internet der Dinge (IoT), Blockchain, Big Data, Analysen und kognitives Computing. Diese wurden in der zweiten Jahreshälfte jedoch weniger „on premises“ also vor Ort zur Verfügung gestellt, sondern in der Cloud.
Insbesondere beim Internet der Dinge sieht SAP Potenzial. Mit IoT-Lösungen können Unternehmen ihre Abläufe effizienter gestalten, Einblicke in ihre Geschäftsprozesse gewinnen und Entscheidungen in Echtzeit treffen. Laut IDC wuchs der Markt im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 725 Milliarden Dollar an. Ein Ziel von SAP ist es daher durch eine Optimierung der ERP-Anwendungen diese Daten gewinnbringend zu Nutzen und neue Einnahmequellen zu erschließen.
Ganz klar: SAP profitiert vom Megatrend Digitalisierung und will das auch in Zukunft tun. Die langfristigen Ziele des Managements, wie eine Verdreifachung des Cloudumsatzes bis 2023, spiegeln diesen Anspruch wider. DER AKTIONÄR traut dem Software-Konzern zu, die Langfrist-Ziele zu erreichen und bleibt daher auch in unruhigen Börsenjahren „long SAP“.