Direkt nach der Schlussglocke an der Wall Street hat Software- und Datenbank-Konzern Oracle seine Quartalszahlen für erste Quartal des Geschäftsjahrs 2022/2023 vorgelegt. Die Zahlen fielen recht ordentlich aus, die Gewinnerwartungen wurden jedoch verfehlt. Die Oracle-Aktie legt nachbörslich leicht zu.
Investoren dürften sich vor allem auf das Wachstum des Software-Herstellers aus eigener Kraft fokussieren, hatte Brent Thill vom Analysehaus Jefferies schon vor den Zahlen gesagt. Der SAP-Konkurrent habe das vergangene Geschäftsjahr mit dem stärksten währungsbereinigten Wachstum in nahezu einer Dekade abgeschlossen, so der Jefferies-Analyst. Die Ergebnisse seien zwar hinter den Umsätzen zurückgeblieben, dürften sich im laufenden Geschäftsjahr aber erholen.
Die Oracle-Aktie schloss den Montagshandel mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 77,08 Dollar. Nachbörslich kletterte der Wert noch bis 77,22 Dollar.
Die Geschäftszahlen der Oracle Corporation zum ersten Quartal 2022/2023 sind ordentlich ausgefallen. Die Umsatzerwartungen wurden übertroffen, aber der Gewinn verfehlte die Schätzungen.
Der gesamte Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 11,4 Milliarden US-Dollar. Die Umsätze mit Cloud-Services und Lizenz-Support stiegen währungsbereinigt um 14 Prozent.
Das kräftige Wachstum im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 war auch dem Kauf der auf Gesundheitsvorsorge spezialisierten Software-Firma Cerner geschuldet, die erstmals zum Umsatz beitrug. Doch auch organisch wuchs der SAP-Konkurrent starke acht Prozent. Eine konjunkturbedingte Nachfrageschwäche ist damit nicht in Sicht – insbesondere bei den wichtigen Dienstleistungen rund um Cloud-Infrastruktur.
Das GAAP-Betriebsergebnis für das 1. Quartal betrug 2,6 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 23 Prozent auf Dollar-Basis und ein Rückgang von 17 Prozent in bereinigten Wechselkursen. Das Non-GAAP-Betriebsergebnis belief sich auf 4,5 Milliarden Dollar – ein kleines Plus von drei Prozent.
Die Stärkung des US-Dollars gegenüber Fremdwährungen wirkte sich deutlich auf das Quartalsergebnis aus. Ohne die Auswirkungen der Stärkung des US-Dollars im Vergleich zu Fremdwährungen wäre der berichtete GAAP- und Non-GAAP-Gewinn pro Aktie von Oracle im Q1 um 8 Cent höher ausgefallen.
Die Oracle-Aktie hat sich nach dem Abrutscher zur Jahresmitte mitllerweile wieder deutlich erholt. Mit der Überwindung des GD50 hat sich auch das Chartbild wieder aufgehellt. Nun sollte demnächst auch die 200-Tage-Linie fallen. Anleger bleiben mit Stopp bei 65 Dollar bzw. 62 Euro dabei. Die Langfrist-Aussichten in der Cloud machen die günstigen Tech-Papiere weiterhin attraktiv.