Seit der Veröffentlichung der Quartalszahlen am vergangenen Freitag haben mehrere Analysten ihre Kursziele gesenkt. Auch am Montag setzen mehrere Kurszielsenkungen die Aktien von SAP unter Druck. Mit einem Minus von 2,2 Prozent gehören die DAX-Papiere zu den schwächeren Werten im deutschen Leitindex.
Bereits am Freitag hatten sich die Anleger enttäuscht gezeigt von der Gewinnmarge von SAP. Analyst Holger Schmidt vom Bankhaus Metzler stufte daraufhin am Montag die Aktien von "Buy" auf "Hold" ab und verwies auf die durchwachsenen Quartalsergebnisse und Ergebnisrisiken.
Zudem senkten weitere Analysten ihre Kursziele, wenngleich diese noch über dem aktuellen Kursniveau liegen – beispielsweise die Société Générale von 154 auf 134 Euro. Profitabilitätssorgen dürften bessere Wachstumsperspektiven der Walldorfer überschatten, schrieb der SocGen-Analyst. Er setzte daher in seinem Bewertungsmodell höhere Kapitalkosten an, lobte aber solide Fundamentaldaten und die vergleichsweise moderate Bewertung.
Tatsächlich hält das Gros der Analysten die SAP-Aktie derzeit für deutlich unterbewertet. So empfehlen 25 der 36 von Bloomberg erfassten Experten das Papier zum Kauf und keiner der Experten hat dabei ein Kursziel von weniger als 100 Euro.
UBS-Experte Michael Briest zum Beispiel traut der Aktie einen Kurs von 145 Euro zu. Er wollte die schwache Ergebnisentwicklung in den ersten Monaten des Jahres nicht überbewerten. Unter Ausklammerung des gestoppten Russland-Geschäfts seien die Kennziffern des Softwarekonzerns insgesamt wie erwartet ausgefallen, schrieb er in einer Kurzstudie am Freitag.
Trübes Chartbild
Trotz der tendenziell bullishen Analysten nähert sich die SAP-Aktie einem Tief seit fast eineinhalb Jahren. Am Freitag rutschte das DAX-Papier zwischenzeitlich unter die wichtige Marke bei 95 Euro, erholte sich aber dann später etwas und beendete den Handel bei 97,57 Euro.
Charttechnisch ist das Papier damit schon längst im Bärenmarkt angekommen (der Drawdown seit 52-Wochenhoch beträgt -27 Prozent). Wichtig wäre nun, dass die Aktie sich über der 95-Euro-Marke hält. Sonst droht ein weiteres Abrutschen in den Bereich der 2020er-Tiefs zwischen 85 und 90 Euro.
Die SAP-Zahlen sind eher gemischt ausgefallen. Mit einer guten Entwicklung in der Cloud wurde dabei gerechnet. Um die Analysten zu überzeugen, hätte SAP daher bei den Gewinnmargen die Erwartungen übertreffen müssen. DER AKTIONÄR bleibt an der Seitenlinie.
Mit Material von dpaAFX.