Die Gesamtmarktkorrektur ist auch an der SAP-Aktie nicht vorbeigegangen. Der Titel hat seit Jahresanfang bereits rund 20 Prozent verloren. Und charttechnisch bleibt die Lage nach wie vor angespannt. Zwischenzeitlich ist das Papier sogar unter die wichtige 100-Euro-Marke gerutscht.
Gelingt es den Bullen nicht diese psychologisch wichtige Marke zu verteidigen, ist mit einem weiteren Abverkauf in Richtung des 2020er-Tiefs bei 90-Euro zu rechnen. Wenig hilfreich erweist sich in diesem Kontext eine neulich veröffentlichte Umfrage unter den SAP-Mitarbeitern.
Demnach halten in den Einkommensgruppen zwei und drei (von insgesamt fünf) rund zwei Drittel der SAP-Mitarbeiter ihr Einkommen in Bezug zur Leistung „gar nicht“ oder „in geringem Maß“ angemessen. SAP hat zwar die Gehälter in diesem Jahr um 2,7 Prozent erhöht, dies reiche vielen Mitarbeitern angesichts steigender Inflation und guter Geschäftszahlen jedoch nicht aus.
SAP hält diese Umfrage aber für zu wenig repräsentativ. Es hätten vor allem Mitarbeiter teilgenommen, die der Gewerkschaft nahestehen. Die Umfrage wurde von der Liste Pro Mitbestimmung bei SAP erhoben, die der Gewerkschaft IG Metall nahesteht.
Angesichts des andauernden Fachkräftemangels in der IT ist die Zufriedenheit der Belegschaft ein hohes Gut. SAP, das aktuell hohe Investitionsausgaben hat, darf jedoch bei Gehaltsanpassungen auch seine wirtschaftlichen Interessen nicht außer Acht lassen. Daher wäre eine neue repräsentative Umfrage unter SAP-Mitarbeitern, die sich nicht nur auf Gehälter, sondern alle Aspekte des Berufslebens bezieht, interessant. Anleger beachten den Stopp bei 95 Euro.