SAP gehört seit vielen Jahren zu den besten deutschen und europäischen Unternehmen. Die starke operative Entwicklung des Softwareriesen spiegelte sich auch am Aktienkurs der Walldorfer wider. Entsprechend waren die meisten Analysten für SAP quasi "bullish by nature". Doch dies scheint sich langsam zu ändern.
So hat die UBS SAP von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 142 auf 97 Euro gesenkt. Der Softwarekonzern wolle wohl im Mittelpunkt bleiben, wenn der Weg die Kunden in die Cloud führe. Vorerst dürften die Umsätze mit solchen Lösungen aber weiter sinken und so liege es für Anleger nicht auf der Hand, jetzt auf diese Story zu setzen. Die Gewinnaussichten seien in den Jahren 2021 und 2022 dürftig.
Auch die Commerzbank hat das Kursziel für SAP von 170 auf 125 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. SAP stehe im Cloud-Geschäft vor einer mehrjährigen Beschleunigungsphase. Dies bedeute eine Abkehr vom bisherigen Weg profitablen Wachstums. Positiv sei die Absehbarkeit einer Verdreifachung des Cloud-Umsatzes bis 2026. Die Commerzbank begründet die deutliche Kurszielsenkung für SAP mit coronabedingten Verzögerungen sowie dem Umsetzungsrisiko.
Auch DER AKTIONÄR sieht bei SAP kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial. Langfristig bleiben die Aussichten der Walldorfer aber intakt, vorausgesetzt das Management hat mit seiner Cloud-Strategie Erfolg. Investierte bleiben an Bord.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.